Rendi-Wagner attackiert Doskozil: "Das sind schmutzige Methoden"
Es ist die nächste Eskalation im Streit zwischen SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und der SPÖ Burgenland um Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Mittwochabend berichtete zuerst die Tageszeitung Österreich laut Vorabmeldung, die SPÖ Burgenland wolle keine Mitgliedsbeiträge an die Bundespartei mehr bezahlen. Der Information kam von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, der sich "empört zeigte". Ein Knalleffekt - doch die Landespartei dementierte das umgehend: "Genosse Deutsch hat hier offensichtlich etwas grob missverstanden", betonte Landesgeschäftsführer Roland Fürst.
Die Landesgruppe überwies die Beiträge am Dienstag. Fürst postete auf Twitter den dazugehörigen Beleg. Gesamtsumme: 17.000 Euro. Und er zeigte sich "schockiert": Deutsch habe Gesprächsinhalte eines Telefonats "verzerrt" an die Öffentlichkeit gespielt. "Sehr wohl habe ich ihn darauf hingewiesen, dass es ob einer Mitgliederinformation sehr viele kritische und empörte Reaktionen von unseren Mitgliedern und Funktionären gab", so Fürst.
Rendi-Wagner schießt zurück
Am Donnerstag reagierte Rendi-Wagner während einer Pressekonferenz in seltener Deutlichkeit. Es habe sehr wohl "Drohungen" gegeben, die Zahlungen einzustellen. "Das sind schmutzige Methoden aus dem Umfeld des Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil", ärgerte sich Rendi-Wagner. Doskozil würde aus dem Hinterhalt agieren: "Das ist eine Heckenschützenmentalität." Rendi-Wagner: "Ich werde diesen schmutzigen Methoden nicht nachgeben und mich immer vor meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen. Und ich werde auch diesen Zerstörungsversuchen der Partei nicht nachgeben."
Deutsch gab zuvor als Grund für die Einstellung der Zahlungen an, dass Rendi-Wagner im ZiB2-Interview die Querschüsse aus dem Burgenland getadelt hatte. Es sei "im Interesse aller dringend geboten, wieder zu einer sachlichen Gesprächsebene zurückzukehren und wie vereinbart die nötige Diskussion am Mittwoch im Präsidium zu führen". Dort soll unter anderem die Zukunft der Bundespartei diskutiert werden. Also wohl auch, ob es tatsächlich zu einer Kampfabstimmung zwischen Rendi-Wagner und Doskozil kommt.
Doskozil wird ebenso zum Präsidium kommen: "Da muss ich durch."
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