Es "hat 20 Monate gedauert, bis sich eine potente Fluchtvariante durchgesetzt hat“, sagt die Virologin Dorothee von Laer im KURIER-Gespräch. Deshalb geht von Laer davon aus, dass "wir mit einem angepassten Omikron-Impfstoff nächsten Herbst sagen können, dass wir ohne härtere Maßnahmen durch den Winter kommen“.
Die Impfpflicht werde, davon geht die Virologin aus, wirken. Insgesamt "sollten wir 80 bis 90 Prozent Durchimpfungsrate erreichen“. Besonders wichtig sei dabei die vulnerable Altersgruppe der über 65-Jährigen, bei der es noch große Lücken in punkto Impfung gebe. Um eine höhere Impfquote – quer durch die Altersgruppen – zu erreichen, plädiert Komplexitätsforscher Peter Klimek auf KURIER-Nachfrage zudem für selektive Impfkampagnen.
"Langfristige Planung, statt dass sich Wissenschaftler die Nächte um die Ohren hauen"
Zu "einem gewissen Zeitpunkt“ seien "vielleicht die Älteren“ zu adressieren, dann wieder die Jüngeren, da sie mehr Sozialkontakte haben, so Klimek zum KURIER. Wie lange Corona das Leben in Österreich maßgeblich beeinflussen wird, das hänge nicht nur vom Virus selbst ab, so Klimek: "Es wird zum Beispiel die Umsetzung von baulichen Maßnahmen – etwa in den Schulen – eine Rolle spielen, und wie wir die Resilienz des Gesundheitssystems stärken können.“ Was er damit meint? "Wir sollten vom Krisenmodus in eine langfristige Planung übergehen. Es wird Zeit für nachhaltige, professionelle Strukturen – statt dass sich Wissenschafter die Nächte um die Ohren hauen.“
Bis in Österreich die Masken fallen und nicht mehr zum Erscheinungsbild des Alltags gehören, werde es aber noch dauern, ist Virologin von Laer überzeugt. "Bis wir gar keine Masken mehr brauchen, halte ich eher 2024 für realistisch.“
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