Razzia bei ÖVP: Justiz vermutet Scheinrechnungen und frisierte Umfragen

Razzia bei ÖVP: Justiz vermutet Scheinrechnungen und frisierte Umfragen
Sebastian Kurz und seine „Prätorianer“ sollen sich mediales Wohlwollen erkauft und mit gefälschten Rechnungen über das Finanzministerium bezahlt haben

Das Konvolut zählt 104 Seiten, und sein Inhalt ist, so viel lässt sich bei aller Zurückhaltung sagen, von enormer Tragweite: Denn gemäß einer „Anordnung“, mit der die Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Mittwoch Hausdurchsuchungen in der ÖVP-Parteizentrale, im Finanzministerium, dem Kanzleramt sowie diversen Wohnungen von engen Vertrauten des Bundeskanzlers gemacht hat, stehen der Regierungschef und andere im Verdacht, öffentliches Vermögen veruntreut zu haben. Kolportierter Schaden: Mehr als eine Million Euro.

Nun handelt es sich bei dem Dokument lediglich um die Erklärung, warum man die Hausdurchsuchungen für gerechtfertigt hält.

Allerdings sind darin jede Menge Chat-Nachrichten enthalten. Und sie nähren einen Verdacht: Die Neue Volkspartei soll nicht nur wohlwollende Berichterstattung erkauft und Umfragen zurechtgebogen, sondern diese Umfragen mit Scheinrechnungen getarnt und aus Mitteln des Finanzministeriums bezahlt haben.

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Es handelt sich um Ermittlungen, nicht um eine Anklage. Der KURIER versucht Vorhalte und Personen zu ordnen.

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