Herbert Kickl reißt ein Loch in die Puls24-Sommergespräche

PK FPÖ "GEMEINSAMER KAMPF FÜR FREIHEIT, HEIMAT UND DEMOKRATIE ? GEGEN DIE GESELLSCHAFTSZERSETZENDE ELITENPOLITIK?: KICKL
Der FPÖ-Chef tritt lieber bei Wolfgang Fellners Oe24.at auf. Dort liefert er sich ein Fernduell mit Andreas Babler.

Schon öfter haben Exponenten der FPÖ ihren Unmut über Puls4/Puls24 zum Ausdruck gebracht. Nicht ganz überraschend kam deshalb am Dienstag die Absage von FPÖ-Obmann Herbert Kickl für deren „Sommergespräche“, die am Dienstagabend live mit Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler gestartet sind. 

Der blaue Wahlkampfmanager und Generalsekretär Michael Schnedlitz versicherte in einer Aussendung aber, dies sei keinesfalls als generelle Absage gegenüber den Formaten von Puls4/ATV zu verstehen. Es sei einzig dem Vorhaben geschuldet, den TV-Wahlkampf kurz und kompakt zu halten.

Herbert Kickl ist der einzige Parteichef, der nicht kommt

Beim Sender nimmt man die Entscheidung „mit Bedauern zur Kenntnis, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl als einziger Parteichef“ nicht kommt. Das „ist aber selbstverständlich zu akzeptieren und die Einladung zu unseren Wahlkampf-Sendungen im September ist nach wie vor aufrecht“, so Puls4 in einer Stellungnahme.   

Bisher ging erst eine Folge des Bürgerforums über die Bühne. SPÖ-Chef Andreas Babler musste sich da im Lokal "Kolariks Luftburg" Fragen eines nicht gerade freundlich gestimmten Stammtisches stellen. Im Schnitt verfolgten 50.000 Zuseher die Sendung. Folge zwei geht kommenden Dienstag mit NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger in Szene. Kickl wäre als Dritter an der Reihe gewesen.

Leichter tut sich die FPÖ offenkundig mit dem Fellner-Sender oe24, der auch der Hauskanal vom blauen ORF-Stiftungsrat Peter Westenthaler ist. Dort wird Kickl am 14. August „den Auftakt in die mediale intensive Phase des Wahlkampfs“ geben. Somit kommt er gut aufgewärmt zu seinem kurz darauf folgenden, ungleich wichtigeren ORF-„Sommergespräch“ mit Martin Thür (19. August in ORF2). 

Andreas Babler startet zeitgleich bei Servus TV

Was für Brisanz sorgt: Ebenfalls am 14. August startet, so die aktuelle Planung, auch ServusTV mit  einem  umfangreichen Paket an Einzelgesprächen, Duellen und Elefantenrunden. Fix ist jedenfalls schon der Gast zum Auftakt: SPÖ-Obmann Andreas Babler stellt sich den Fragen bei ServusTV im Einzel-Interview. 
 
Weitere Termine und Formate hoffen die Salzburger in Kürze bekannt geben zu können.  „Wir sind noch in der finalen Abstimmung mit den jeweiligen Politikern.“ Bei der EU-Wahl musste man die abschließende Runde der Spitzenkandidaten absagen, weil zum Wahlkampf-Ende der Weg nach Salzburg für die meisten Kandidaten zu zeitraubend war. Darauf dürfte  ServusTV  reagieren. 

Der Terminkalender für die politisch interessierte TV-Zuseherschaft wird im September jedenfalls dicht und für die Spitzenpolitiker stressig. Auch, weil sich die (Privat-)Sender aus Quoten- und Profil-Gründen nicht mehr auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt haben. Für FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz sind sechs Wochen intensive Wahlkampfphase genug. „Es wird noch ausreichend Gelegenheiten geben, um die Positionen der einzelnen Parteien im Rahmen von TV-Duellen, Elefantenrunden und anderen Formaten zu erfahren.“ 

Volles Programm 

Diese Mehrzahl-Nennung signalisiert, vorerst jedenfalls, allen TV-Sendern, dass man seitens aller Parlamentsparteien in der heißen Phase des Wahlkampfs mit dem kompletten Spektrum der Spitzenkandidaten am Schirm rechnen kann. Fix ist aber nur wenig. So auch nicht, ob Kickl sich tatsächlich beim viel gescholtenen Öffentlich-Rechtlichen auf die TV-Duelle einlässt. „Der ORF geht davon aus, dass Herbert Kickl die TV-Konfrontationen im ORF für die FPÖ bestreiten wird“, heißt es auf dem Küniglberg. Die Rückmeldung der FPÖ: „Wir haben die Einladungen und Termin-Vorschläge der Sender und arbeiten das ab.“ 

Bei den ORF-Konfrontationen birgt auch noch deren Abfolge Sprengstoff: Kurz gab es ja schon Aufregung bei der SPÖ, weil der ORF laut vorläufiger Planung als Abschluss der Duelle jenes von ÖVP versus FPÖ vorsieht. Bisher war es stets die Konfrontation des aktuell Ersten im Parlament gegen den Zweiten, also die SPÖ. Diesmal könnte es aber dem ORF um den emotionalen Höhepunkt im medialen Wahlkampf gehen. Die SPÖ sah deshalb das Objektivitätsgebot verletzt. Vom ORF heißt es nun: „Der entsprechende Sendungsfahrplan wird erst nach Ende der Frist für eine Österreich-weite Kandidatur am 2. August bekannt gegeben.“ Schon öfter

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