ORF-Wahlduelle: SPÖ meldet Bedenken wegen Kickl in Finalpaarung an

ORF-Wahlduelle: SPÖ meldet Bedenken wegen Kickl in Finalpaarung an
Der ORF verschickte eine vorläufige Planung an die Parteien. Diese sieht als letztes Duell Nehammer gegen Kickl vor. Die SPÖ sieht das Objektivitätsgebot verletzt.

Die Nationalratswahl im Herbst wirft ihre Schatten voraus und beschäftigt den ORF: Die SPÖ sieht sich bei den Wahlduellen im September gegenüber der FPÖ benachteiligt. Denn die den Parteien vorläufig übermittelte Planung sieht die Paarung ÖVP/FPÖ vor. Die Entscheidung über die Schlusspaarung solle aber anhand der Größe der Parlamentsfraktion entschieden werden, argumentiert sinngemäß die SPÖ. Und da liege Blau eben hinter Rot. 

Jeden Montag wird es Duelle geben

Die traditionellen TV-Duelle im ORF werden ab 5. September immer montags stattfinden. 

Pro Abend wird es zwei Paarungen geben. Diese werden bis zum letzten Montag vor der Wahl durchgewechselt, damit jede(-r) mit jeder und jedem debattiert hat. 

Die Sprecherin von SPÖ-Chef Andreas Babler bestätigte dem KURIER die vorliegenden Pläne. "Wir haben die vorläufige Planung der Duelle vom ORF übermittelt bekommen. Diese sieht als Abschluss die Paarung Nehammer-Kickl vor", sagte Raphaela Pammer. Hiermit sehe man das Objektivitätsgebot des ORF verletzt, denn die Reihung der Einladungen in Wahlkampfsendungen werde anhand der Größe der Parlamentsfraktion vorgenommen. Die SPÖ als zweitstärkste Fraktion müsse also das Finale mit dem ÖVP-Chef bestreiten. „Wir haben unsere Bedenken beim ORF angemeldet“, so Pammer. Allerdings sei die Planung seitens des ORF vorläufig: „Es gibt keine fixe Zusage oder Absage.“ 

Wie die Kleine Zeitung schreibt, ortet man in der SPÖ auch einen Kotau vor der ÖVP, die ihren Wahlkampf im Duell Kanzler gegen Kickl aufhänge. Im ORF will man die Angelegenheit nicht kommentieren, solange es keine offiziellen Termine der Paarungen für die Duelle gebe. 

Eingehalten wird die Reihung bei den "Sommergesprächen", die vor den TV-Duellen stattfinden werden. Allerdings: Hier müssen die Paarungen nicht durchgemischt werden, um den Wochenrhythmus einzuhalten. 

Der KURIER hat die Liste der - vorläufigen - Duellplanung einsehen können: Die erste Runde würden am 5. September Andreas Babler (SPÖ) und Werner Kogler (Grüne) bestreiten, im Anschluss soll das Duell Herbert Kickl (FPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Neos) folgen. Als Schlusspaarung sieht die Planung ÖVP/FPÖ vor.

Es wird aber keineswegs der letzte Auftritt der Wahlkämpfer bleiben: Drei Tage nach den TV-Duellen ist die Elefantenrunde mit allen Spitzenkandidaten vorgesehen (Donnerstag, 26. September). Am 29. September soll dann gewählt werden. 

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