Oberhand gewinnen konnten seine Gegner dennoch nicht. Dazu hat der SPÖ-Vorsitzende seine Antworten zu sehr automatisiert. Er gab seinen Kritikern in einer ersten Reaktion zuerst immer ein wenig recht - auch bei der Kritik an den Mietpreisen der roten Stadtgemeinde Wien -, setzte dann aber zu seinem Konter an. Und der war immer sehr ausführlich. Da konnte ihn auch nicht Moderatorin Corinna Milborn bremsen, auch wenn sie es immer wieder verzweifelt versuchte. Bablers Ausführungen waren teilweise so langatmig und ausschweifend, dass man am Ende manchmal nicht mehr wusste, wohin er inhaltlich tatsächlich wollte. Es kam auch nicht viel Neues, außer dass seine Aussagen zur 32-Stunden-Woche (große Zeitspanne, Sozialpartner einbinden) etwas defensiv geklungen haben.
Bessere Kommunikation
Dass es innerhalb der SPÖ immer wieder Stimmen gegen seine Pläne gibt - zuletzt sprach sich etwas der Linzer Bürgermeister Klaus Luger gegen ein 100-km/h-Limit aus -, stört Andreas Babler wenig. Allerdings muss er seine Partei bis zum Bundesparteitag am 11. November auf eine Linie einschwören. Und diese Linie muss dann auch besser kommuniziert werden, wie das die Kommentatorin Anneliese Rohrer nach dem Babler-Auftritt gegenüber der Babler-Vertrauten Julia Herr anmerkte.
Eines war allerdings schon bemerkbar: Andreas Babler versteht es, emotional am Stammtisch zu diskutieren. Dass er da gleich einmal vom Sie ins Du wechselt, gehört dazu. Für politisch Interessierte war das Setting von Puls 24 aber nicht ideal, weil kaum ein Thema vertiefend ausdiskutiert worden ist.
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