Strache kontert: "Ich hatte niemals ein persönliches Spesenkonto"
Es geht um einen Mantel für die Ehefrau, Nachhilfestunden für die Kinder und sogar die Grabpflege: Der ehemalige Strache-Vertraute Oliver R. sagte bei der Staatsanwaltschaft aus, dass er jahrelang Belege seines Chefs gesammelt habe, die unrechtmäßig abgerechnete Spesen beweisen würden. Der Bodyguard selbst will diese Ausgaben dann "reingewaschen" haben, indem er sie zum Beispiel in Restaurantabrechnungen von befreundeten Wirten umwandelte. Ganze Schuhkartons voll mit solchen Rechnungen soll Oliver R. besitzen.
Die Darstellung seines ehemaligen Vertrauten sei laut Heinz-Christian Strache aber falsch. Seine Referentin habe eine Handkassa mit Verrechnungsgeld geführt, aus der die Ausgaben für die politische Tätigkeit seiner Mitarbeiter gedeckt worden sein sollen. „Ich hatte niemals ein persönliches Spesenkonto“, sagt Strache im KURIER.
Er postete seine Version auch auf Facebook.
Erledigungen für den "Chef"
Unter diese Kosten wären etwa Rechnungen für Benzin, Übernachtungen oder Essens- und Getränkeeinladungen gefallen. „Es kam auch vereinzelt vor, dass ich einen meiner Sicherheitsmänner oder meine Referentin ersuchte, für mich private Erledigungen durchzuführen, da ich auf Grund meines Einsatzes für die Partei rund um die Uhr oft keine Zeit hatte“, sagt Strache. Diese Rechnungen seien dann aber von ihm persönlich ersetzt worden – auch die von Oliver R.
„Zu meiner Enttäuschung war dieser aber scheinbar seit Jahren darauf angesetzt, mich zu bespitzeln. So dürfte er über Jahre hinweg versucht haben, ‚belastende‘ Beweise gegen mich zu sammeln. Als ihm dies nicht gelang, begann er solche offensichtlich zu konstruieren. So übergab er bereits im Jahr 2015 vermeintlich ‚belastendes‘ Material an den Anwalt M. vom Ibiza Netzwerk, welches nachweislich falsch ist“, heißt es in Straches Statement, das er dem KURIER übermittelte.
Kosten für den Pool und Nachhilfestunden will Strache selbst bezahlt haben. „Das wird das Ermittlungsverfahren bestätigen“, sagt der Ex-FPÖ-Chef. Welche unrechtmäßigen Ausgaben ihm konkret angelastet werden, wisse er bisher noch nicht, da er laut eigener Aussage noch keine Einsicht in die Belege bekommen hätte.
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