Bablers Kochrezept für die SPÖ

Bablers Kochrezept für die SPÖ
Er würde sich gerne um die Partei kümmern, betont der linke SPÖ-Hoffnungsträger. Und um gesundes Essen für die Kinder auch.

"Gehst du jetzt noch mit zum Spielplatz", fragt das kleine Mädchen beim gemeinsamen Kaiserschmarrn-Essen. "Geht sich leider nicht aus, ich hab noch was vor", antwortet Andreas Babler mit einem verschmitzten Lächeln. Dass der Traiskirchner Bürgermeister derzeit viel zu tun hat, daran ist er selbst schuld. Hat sich der linke (für manche zu linke) Hoffnungsträger der SPÖ doch mit seiner Bekanntgabe, im Rennen um die Parteiführung mitzumischen, wieder einmal ins Gespräch gebracht.

Und so wird ein Medientermin am Freitagmittag in der Traiskirchner Mittelschule zum großen Presseauflauf.

Bablers Kochrezept für die SPÖ

Babler und Schellhorn kochten mit Kindern, eine "Volxküche" für gesundes Schul-Essen soll entstehen

Dabei ist das eigentliche Thema auch nicht uninteressant: Babler will das Essen der Kinder in seiner Stadt reformieren. Gesund, nachhaltig, regional, so soll künftig das Menü  für Kindergarten und Schulen sein. Eine Volxküche soll dafür entstehen, mit dem neuen Konzept wurde Sepp Schellhorn, Koch und Ex-Mandatar der Neos, beauftragt. Ein "Herzensprojekt" nennt der Wirt das Vorhaben. "Die Kinder sollen den gesunden Umgang mit Lebensmitteln lernen", sagt Schellhorn. Vergleichbares habe er noch nicht umsetzen dürfen. Babler habe ihn aber kontaktiert, "bis jetzt war keiner so mutig". Der Bürgermeister meint, dass es bei Debatten um das Schulessen immer um den Preis gehe, das dürfe es bei der Entwicklung von Kindern aber nicht sein. In Traiskirchen zahlt man dem Einkommen entsprechend "bis zu gratis". Mit 800 Essen täglich will man starten.

"Stolz und Würde zurückgeben"

Sehr interessant, aber deswegen sind die vielen Journalisten nicht (nur) gekommen. Nach dem Mittagessen nahm Babler dann zu seiner Bewerbung Stellung: Es gehe ihm darum "der SPÖ wieder ihren Stolz und ihre Würde zurückzugeben". Und weiter: "Ich würde mich gerne mit den Mitgliedern um die Partei kümmern" sagte er etwa, denn "es geht darum, diese Partei wieder zusammenzuführen".

Wie er seine Chancen einschätzt? "Es wird ein starkes Zeichen sein". Er bekomme jedenfalls viele Signale. Es gehe aber nicht um eine Person, die SPÖ sei eine Teambewegung, und diese müsse gestärkt werden. Er betont auch, dass er diesen Modus, diese Fragestellung und diese Spielregeln nicht gewählt hat, hoffe aber auf eine klare Entscheidung und ein guter Ergebnis für die Partei. Ob er als Parteichef weiter Bürgermeister sein würde, beantwortet Babler lachend: "Von dieser Frage sind wir sehr weit entfernt".

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