"Klo für alle, sonst gibt's Krawalle": Buslenker fordern bessere Arbeitsbedingungen
Von Leonie Tupy
Das Bündnis „Wir fahren gemeinsam“ protestiert heute mit Buslenkern am Wiener Westbahnhof für bessere Arbeitsbedingungen in der Branche des öffentlichen Verkehrs. Zum Bündnis gehören die Gewerkschaft vida sowie Klimaaktivisten der Bewegungen "Fridays for Future" und "System Change not Climate Change".
Kritisiert wird der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Dieser vernachlässige die "menschlichen Bedürfnisse" der Buslenker, heißt es in einer Presseaussendung der Gewerkschaft.
Plumpsklo als Stilmittel
Gefordert werden längere Pausen an Anfangs- und Endpunkten der Busrouten sowie geeignete Pausenräume und Sanitäranlagen. Symbolisch für die verheerenden Zustände haben die Aktivisten bei ihrer Aktion am Westbahnhof plakativ ein Plumpsklo aufgebaut.
Das Bündnis „Wir fahren gemeinsam“ fordert laut der Aussendung faire Ausschreibungen sowie besseren Arbeitnehmerschutz und Sozialleistungen.
Der teure "Ausweg ins Grüne"
Ohne passende Sanitäranlagen seien Busfahrer oftmals gezwungen, sich illegal zu erleichtern, so die Kritik. Das sei nicht nur unwürdig sondern auch strafbar.
Der „schnelle Ausweg ins Grüne“ kann mit empfindlichen Verwaltungsstrafen sanktioniert werden. Diese Strafen können je nach Bundesland ein paar hundert Euro bis tausend Euro betragen, so Matthias Brenner, Landessekretär der Gewerkschaft vida Niederösterreich.
Kein Öffi-Ausbau ohne bessere Arbeitsbedingungen
"Der so dringend benötigte Öffi-Ausbau kann nicht gelingen, solange bei so Grundlegendem wie Toiletten für die Beschäftigten gespart wird", sagt Teresa Tausch, Sprecherin von "Fridays for Future" in der Presseaussendung.
Es sei kein Wunder, dass bei diesen menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen tausende Buslenker fehlen, heißt es weiter.
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