Westenthaler-Chats: "Lieber HC, ich bitte Dich flehentlich mir zu helfen“

Ein Foto von Peter Westenthaler
Neu aufgetauchte Chats zeigen, wie sich Ex-BZÖ-Politiker Peter Westenthaler bemüht hat, rascher eine Fußfessel zu bekommen.

Es ist eine dringliche Angelegenheit, mit der sich der einstige BZÖ- und FPÖ-Politiker Peter Westenthaler Mitte Dezember 2018 an den damaligen FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache wendet.

„Lieber HC! Ich bin total verzweifelt und am Boden“, schreibt er in einem im Zuge des aktuellen U-Ausschusses neu aufgetauchten Chat, der dem KURIER vorliegt. „Mir stünde ab 21. 12. die Fußfessel zu. Heute habe ich erfahren, dass ich diese aus bürokratischen Gründen nicht mehr vor Weihnachten, sondern erst im Jänner bekommen soll. Das würde bedeuten, dass ich die Feiertage in Haft ohne Familie verbringen muss.“ Und weiter: „Lieber HC, ich bitte Dich flehentlich mir zu helfen.“

Zur Erklärung: Westenthaler, heute für die FPÖ im ORF-Stiftungsrat, hatte damals nach einer Verurteilung wegen schweren Betrugs und Untreue eine Haftstrafe von 24 Monaten (davon acht Monate unbedingt) abzubüßen. 

Schikane des "roten Vollzugsdirektors"?

„Werde JM Moser (Justizminister Josef Moser, Anm.) drauf ansprechen!“, antwortet Strache am 13. Dezember auf die Bitte seines Ex-Parteikollegen. Nochmal bekräftigte Westenthaler daraufhin die Dringlichkeit seines Anliegens und erhob den Verdacht, er sei Opfer eines „roten Vollzugsdirektors, der mich schikanieren will“. Schließlich hätten auch andere Insassen die Fußfessel zum ehestmöglichen Termin bekommen. 

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