Personalmangel in Spitälern: Wenn die Helfer nicht mehr helfen können

Personalmangel in Spitälern: Wenn die Helfer nicht mehr helfen können
Krise und hausgemachte Probleme als toxische Mischung, wie das Beispiel Wien zeigt.

Mit leeren Händen musste die kleine Delegation aus Wien im Mai vom Kongress der Kinder- und Jugendpsychiater in Magdeburg zurückkehren. Vertreter des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev) und des Psychosozialen Dienstes wurden auf die Tagung nach Deutschland geschickt, um dort Fachärzten einen Wechsel nach Wien schmackhaft zu machen. Denn in den städtischen Spitälern herrscht, wie berichtet, ein dramatischer Mangel an Kinder- und Jugendpsychiatern.

Doch die Rekrutierungsaktion blieb bis dato erfolglos, schildert Stefan Ferenci, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer und selbst Kinder- und Jugendpsychiater. Ein Fehlschlag, der ihn nicht überrascht: „Die Gehälter in Österreich sind einfach nicht kompetitiv genug. Dabei ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie nur die Spitze des Eisberges.“

Das zeigte sich in den vergangenen Wochen, als Wiens Gemeindespitäler fast am Fließband Negativ-Schlagzeilen produzierten: Kaum ein Tag verging, an dem nicht eine Gefährdungsanzeige bekannt wurde, mit der Abteilungen auf ihre prekäre Personalsituation aufmerksam machten. Etwa die Urologie-Abteilung im AKH. Dort haben sich die OP-Wartezeiten massiv verlängert. Doch auch in der Akutversorgung gebe es laut Anzeige in Einzelfällen schon Probleme. Schuld ist der Mangel an Pflegepersonal.

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