Tabakfreie Nikotinbeutel sind erst seit wenigen Jahren in Österreich erhältlich. Daten zeigen, dass sie gerade unter Jugendlichen besonders beliebt sind.
Etwa ein halbes Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren gab 2020 an, täglich oder fast täglich Nikotinsäckchen zu konsumieren. Das geht aus einem wissenschaftlichen Bericht zum Thema Tabak- und Nikotinkonsum hervor, der 2022 im Auftrag des Gesundheitsministeriums entstand.
Ein weiteres Prozent gab demnach an, diese Produkte in den letzten 30 Tagen gelegentlich konsumiert zu haben. Wobei es mehr männliche als weibliche Nutzer gibt. Unter den Jugendlichen ist dieses Suchtmittel deutlich verbreiteter: In der Gruppe der 15-‐ bis 34-Jährigen konsumieren zwei Prozent täglich Nikotinsäckchen. Weitere drei Prozent gebrauchen sie gelegentlich.
Mögliche Gefahren Da es sich um ein relativ neues Produkt handelt, gibt es erst wenige Studien über die gesundheitlichen Gefahren, die mit dem Konsum von Nikotinbeutel verbunden sind. Wegen des Suchtpotenzials und der Wirkung des Nikotins auf das Herz-Kreislauf-Systems rät aber das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung folgenden Personen von einem Konsum ab: Schwangere und Stillende, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel Bluthochdruck oder koronare Herzkrankheit) sowie Nichtraucher und Jugendliche.
Ein Problem, das die Behörde festgestellt hat, ist der mitunter sehr hohe Nikotingehalt, der pro Beutel im Mittel deutlich über jenem einer Zigarette liegt.
Snus Nicht zu verwechseln sind die tabakfreien Nikotinbeutel mit Produkten, die gemeinhin als „Snus“ bekannt sind. Sie sind seit Langem in Skandinavien überaus beliebt. Dabei handelt es sich ebenfalls um Beutel, die in den Mund gegeben werden. Allerdings enthalten diese nicht nikotinhaltiges Pulver, sondern Tabak. Snus ist jedoch außerhalb Schwedens nirgendwo in der EU zugelassen.
Die positive Nachricht zum Tabakkonsum in Österreich: Die Rauchprävalenz bei Kindern und Jugendlichen hat sich laut der Studie seit dem Jahr 2002 mehr als halbiert. Im europäischen Vergleich liegt Österreich nach diesem Rückgang allerdings nach wie vor über dem Durchschnitt.
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