Startschuss für digitale Kompetenzoffensive für Österreich

Aufwand muss vergleichbar sein mit nicht-digitalen Formaten
Bis 2030 sollen alle Menschen in Österreich über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, die Anzahl der IT Fachkräfte soll gesteigert werden.

Im Dezember 2022 hat der Ministerrat eine digitale Kompetenzoffensive für Österreich beschlossen. Das Ziel: Bis 2030 sollen möglichst alle Menschen in Österreich über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, die Anzahl der  IT Fachkräfte, insbesondere aber der Frauenanteil in IT-Berufen soll gesteigert werden. Damals hieß es, das konkrete Arbeitsprogramm werde gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt und im Sommer 2023 präsentiert.

Heute, Donnerstag, wurde der Startschuss für die Offensive gegeben. Es handle sich um einen Schulterschluss aus Regierung, Sozialpartnern und Zivilgesellschaft. Sie treffen heute zu ihrer ersten Sitzung zusammen. In einem ersten Schritt werden fünf

Die digitale Welt bringe Chancen und Herausforderungen mit sich - darum gehe es vor allem um die Vermittlung von Basiskomptenzen, für die Einzelnen, aber auch zum Nutzen für die Arbeitswelt und den Wirtschaftsstandort, sagt Vizekanzler und Minister für öffentlichen Dienst, Werner Kogler (Grüne).

Der öffentliche Dienst könne hier einen Beitrag leisten und es gebe auch bereits viele herausragende Projekte, wie die virtuelle Jobböre. Das sei nicht zuletzt  wichtig, weil der öffentliche Sektor auch als Arbeitgeber "nachlegen" müsse. Auch für die Bürgerinnen und Bürger müssten Barrieren gesenkt werden, um die digitalen Angebote zu nutzen.

Blauäugig wolle man aber nicht sein. "Es gilt hier mehr als sonst wo und das ist kein Kalenderspruch: die Chancen nutzen und die Gefahren abwehren", sagt Kogler.

Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) hielt fest, früher habe man befürchtet, man würde durch die Digitalisierung Jobs einsparen. Heute sehe es eher so aus, als könne man so durch den Arbeitskräftemangel entstandene Lücken schließen.

Der IT-Fachkräftebedarf sei aktuell nur zu 77 Prozent gedeckt. Das koste Wertschöpfung und Wachstum und belaste die Arbeitnehmer in den Betrieben, weil mehr Arbeit auf weniger Schultern laste.

Auch im Bildungsbereich brauche es Standards für die digitale Ausbildung. Hier wolle man zusätzlich alle Initiativen bündeln und eine zentrale Anlaufstelle schaffen. Dort sollen dann noch heuer 400 Workshops angeboten werden, in denen digitale Grundkenntnisse vermittelt werden.

"Es geht darum, dass wir auf dem digitalen Weg alle mitnehmen und niemanden zurücklassen", sagt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Die Angst, dass die Digitalisiurng Jobs wegrationalisiert, sei nicht mehr vorhanden. Dafür habe sich die Angst vor Überwachung gesteigert sowie die Sorge, aufgrund von zu geringen Kenntnissen nicht von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren zu können.

Digitlisierung müsse auch die Anliegen der Menschen im Vordergrund haben, sagt Anderl. Es gehe um digitale Basiskompetenzen für die Vielen - nicht nur für das Berfusleben, sondern auch für die demorkatische Partizipation.

Besonders bei Kindern und Jugendlichen müsste die Neugierde geweckt werden. Sich digitale Kompetenzen anzueignen, bedeute ja nicht immer, IT-Spezialist zu werden. Vielmehr gehe es um Gestaltung, Kommunikation und Medienbildung.

Generell brauche es niederschwellige Angebote, Zeit und Ressourcen, um sich digitale Kompetenzen anzueigenen, damit alle Arbeitnehmer zu jenen Kompetenzen kommmen, die sie im Arbeitsleben brauchen. Dafür brauche es budgetäre und infrastrukturelle Ausstattung.

Digitale Kompetenzen seien nach Lesen, Schreiben, Rechnen die vierte Grundkompetenz, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. Digitalisierung könne als Trampolin genutzt werden, das sehe man international. Digitalisierung und Nachhaltigkeit würden oft in einem Atemzug genannte. Sie sei etwa wichtig, um Klimachutz voranzutrieben.

Von der Kompetenzoffensive würde der Einzelne profitieren aber auch der gesamte Wirtschaftssektor. Die Digitalisierung sei in der Lebenswelt des Einzelnen angekommen - spätestens mit Chat GPT. Nur wüssten die wenigsten, wie man damit umgeht.

 

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