Man kann sich ausmalen, was es für Österreichs Industrie bedeuten würde, falls der deutschen die Energie ausgeht.
Gerade zu dem Zeitpunkt, als Scholz und Nehammer im deutschen Kanzleramt besprechen, wie man sich möglichst rasch von russischer Energie unabhängig machen kann, platziert der Lieferant die nächste Drohung: Ab „morgen“, lässt Putin wissen, wolle er Rubel für russisches Gas sehen.
Die beiden Kanzler bleiben cool. In den Verträgen steht, dass mit Euro oder Dollar bezahlt wird, also bleibt es bei Bezahlung in Euro, sagen Scholz und Nehammer.
Tatsächlich scheint Putins Drohung nur ein Bluff zu sein. Aber so genau weiß im Moment keiner, worauf der Kremlherr hinaus will.
Die vielen Gespräche zwischen den Premierministern der EU, aber auch in den Balkanländern bis hin nach Arabien haben auch den Zweck, zu ergründen, was sich Putin von dem irrationalen Überfall auf die Ukraine eigentlich verspricht. Und man versucht, dem russischen Präsidenten klar zu machen, dass er für Russland nichts gewinnen kann. Dass er seinem Wirtschaftsmodell – dem Rohstoffverkauf – die Grundlage entzieht, wenn er Europa dazu treibt, sich mit großem Tempo von russischen Rohstoffen unabhängig zu machen.
Einig sind sich Scholz und Nehammer auch, dass den Vertriebenen geholfen werden muss und auch jenen Ländern, die besonders viele beherbergen. Das 3,5-Millionen-Land Moldawien etwa hat 350.000 Geflüchtete aufgenommen.
Den Westbalkanländern senden Scholz und Nehammer ein ermutigendes Signal: Mit Albanien und Nordmazedonien sollen die EU-Beitrittsverhandlungen beginnen, die anderen Länder sollen in ihren EU-Integrationsbemühungen unterstützt werden. Man will sie nicht Russland oder China überlassen.
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