"Zurück an den Start": FH-Konferenz mit neuem Finanzierungsplan weiter unzufrieden

"Zurück an den Start": FH-Konferenz mit neuem Finanzierungsplan weiter unzufrieden
Der Bildungsminister hat seinen ursprünglichen Entwurf überarbeitet. Die Fachhochschulkonferenz sieht weiter Mängel.

Was einigermaßen trocken klingt, sorgt nun einmal mehr für Turbulenzen: der Entwicklungs- und Finanzierungsplan für Österreichs Fachhochschulen.
Nachdem Wissenschaftsminister Martin Polaschek Ende Jänner einen Entwurf vorgelegt hatte, wies die Fachhochschulkonferenz diesen „in seiner Gesamtheit zurück“. Der Fachhochschulsektor werde in seiner Leistungsfähigkeit beschnitten und zurückgestutzt, der Ausbau des Studienangebots zum Stillstand gebracht und inhaltlich ausschließlich der technische bzw. naturwissenschaftliche Bereich betont, lautete die Kritik.
Nun hat das Ministerium den Entwurf „weiterentwickelt“, wie Polaschek am Dienstag mitteilte. Mit dem nun vorliegenden Plan könne man den „Kurs des zukunfts- und bedarfsorientierten Ausbaus der Fachhochschulen, den wir bereits in der Vergangenheit eingeschlagen haben, in den kommenden drei Jahren fortsetzen“, sagte der Minister.

Das Problem: Die Fachhochschulkonferenz sieht das anders. Man werde nun alles genau analysieren, wahrscheinlich aber „zurück an den Start“ müssen, heißt es gegenüber dem KURIER.
Im Unterschied zum ersten  Entwurf sieht der nun präsentierte Plan immerhin den Ausbau der Studienplätze vor. Bis ins Studienjahr 2025/26 soll es 1.050 neue Anfänger-Studienplätze bzw. insgesamt 2.625 neue Studienplätze geben – und zwar vor allem in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik.

Das sieht die FH-Konferenz zwar grundsätzlich positiv, „auf den ersten Blick sieht es aber so aus, als würden die nicht belegten Studienplätze  einkassiert hat und neu vergeben.“ Das könnten die FHs auch selbst tun, werde nun aber zentralisiert vorgenommen.

Inflation höher

„Grundsätzlich positiv“ sei auch, dass nun 14 Millionen Euro pro Jahr für Projekte verwendet werden können, die durch die Basis-Fördersätze nicht abgedeckt werden. Doch auch hier gibt es laut FH-Konferenz ein „Aber“: In den 14 Millionen seien nämlich  bestehende Förderungen bereits miteingerechnet. Wie viel also netto an neuen Förderungen bleibt, wisse man noch nicht.
Woran man sich jedenfalls stört, ist, dass der Bund die Studienplatzförderung nicht stärker erhöht. Vorgesehen sind 4,5 Prozent mehr ab 1. Oktober 2024. Das sei viel zu spät und viel zu wenig, sagt  der Generalsekretär der FH-Konferenz, Kurt Koleznik. Damit sei nicht einmal die Inflation abgegolten, man könne kein Lehr- und Forschungsumfeld schaffen, das für die Mitarbeiter genügend ist. „Da kommen wir an unsere Grenzen, da werden wir laut bleiben müssen“, sagt er.  Man hätte gerne mehr Zeit gehabt, sich den Entwurf anzusehen, ihn aber erst am späten Abend vor der Präsentation übermittelt bekommen.

Während Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Polascheks Plan begrüßen, schlägt sich die Opposition übrigens auf die Seite der FH-Konferenz: „Einmal mehr wird klar, dass der FH-Sektor nich das Steckenpferd dieser Regierung ist“, sagt etwa Neos-Wissenschaftssprecherin Martina Künsberg Sarre.  Die FHs bräuchten einen zukunftstauglichen Plan und nicht hier und dort gute Gaben des Ministers.

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