Nach seiner Babler-Kritik: Muchitsch wirft Medien "Spalterei" vor

Nach seiner Babler-Kritik: Muchitsch wirft Medien "Spalterei" vor
Der Gewerkschafter kritisiert die Medien und sieht die Wohnbauförderung als wichtigsten Hebel, um den Hausbau anzukurbeln.

Hohe Zinsen und strenge Regelungen bei der Aufnahme von Krediten: Der Hausbau in Österreich stagniert auch deshalb, weil es derzeit schwierig ist, sich ein Eigenheim zu leisten.

Die Sozialpartner haben am Montag mehrere Vorschläge gemacht, wie man die Bauwirtschaft wieder aus der Krise holen könnte. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) und FSG-Chef Josef Muchitsch (SPÖ) schlagen unter anderem einen Bonus auf das erste Eigenheim vor. 20 Prozent der Baukosten, gedeckelt mit maximal 100.000 Euro, sollen subventioniert werden.

Muchitsch: "Nicht zerdiskutieren"

Große Eigenheime von Vermögenden wolle man nicht fördern, sagt Muchitsch im Ö1 Morgenjournal. Auf ein genaues Modell will er sich nicht festlegen, man müsse auch soziale Kriterien und Missbrauchsmöglichkeiten berücksichtigen. Es sei ein Aufschlag von vielen möglichen Maßnahmen. Zum Beispiel?

"Es gibt leider die Entwicklung, dass mit der Abschaffung der Zweckwidmung der Wohnbauförderung die günstige Co-Finanzierung von Eigenheimen auf der Strecke geblieben ist", sagt Muchitsch. Die Wohnbauförderung sei der größte und beste Hebel. Er wolle jetzt nicht "eine Maßnahme herauspicken und zerdiskutieren", sagt Muchitisch mit Verweis auf den Eigenheim-Bonus.

"Gerade in der Wohnbauförderung erreichen wir all jene, die es sich nicht leisten können, ein Eigenheim zu finanzieren", sagt Muchitsch. Fakt sei: "Die Länder geben weniger Geld, als sie von uns bekommen, für die Wohnbauförderung aus." Die Wohnbauförderung sei bereits bei einem Volumen bei 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen. In diese Richtung müsse es nun wieder gehen.

"Stehe hinter Andi Babler"

Für Diskussionen in der SPÖ hat Muchitsch selbst vor einer Woche gesorgt. In der Kleinen Zeitung meinte er, Parteichef Andreas Babler müsse sich wirtschaftsfreundlicher positionieren und dürfe nicht "als Schreckgespenst der Wirtschaft" dastehen. 

Die öffentliche Kritik an Babler habe nichts mit dem Baupaket zu tun, reagiert Muchitsch – auf die Kritik angesprochen – etwas gereizt. "Das ist ja keine Kritik, das ist ein Appell, zu sagen, reden wir ein bisschen breiter." Er stehe klar hinter Babler, der auch Bauland für den sozialen Wohnbau gefordert habe. "Reden wir doch über die Themen und reden wir nicht andauernd über irgendeine Spalterei, wie sie sehr gerne von ihnen ausgeht", sagt Muchitsch gegenüber Ö1.

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