Minister Kocher: 10.000 Rot-Weiß-Rot-Karten bis Ende des Jahres
Eine Maßnahme gegen den Fachkräftemangel setzen ÖVP-Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in Indonesien: Am Montag soll mit der indonesischen Arbeitsministerin Ida Fauziyah ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet werden, das "die Zusammenarbeit im Bereich qualifizierter Fachkräfte weiter intensivieren soll", heißt es in einer Aussendung.
Durch seine junge Bevölkerung und das sehr gute Ausbildungsniveau stelle Indonesien ein wichtiges Fokusland dar, wenn es um die Zusammenarbeit bei internationalen Fachkräften geht. Weitere "Fokusländer" sind die Philippinen (hier haben beispielsweise Wien und Oberösterreich ein Abkommen abgeschlossen), der Kosovo, Brasilien und Albanien.
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher hat bereits 2022 mit Indonesien ein "Memorandum of Understanding" (MoU) im Bereich der dualen Lehrausbildung unterzeichnet, "um das Qualitätsniveau der Lehre nachhaltig zu verbessern".
Kocher: "Durch das Memorandum of Understanding mit Indonesien, das am Montag durch Staatssekretärin Kraus-Winkler und WKÖ-Generalsekretär Kopf unterzeichnet wird, setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt bei der internationalen Zusammenarbeit im Bereich qualifizierter Fachkräfte."
Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte
Der hohe Fachkräftebedarf wird von der ÖVP als "eine der drängendsten Herausforderungen für heimische Unternehmen" identifiziert - und die Nachfrage werde sich aller Voraussicht nach mit dem nächsten Wirtschaftsaufschwung weiter erhöhen.
"Wir begegnen dem branchenübergreifend hohen Fachkräftebedarf in erster Linie durch Maßnahmen im Inland; darüber hinaus aber auch durch die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten mittels Rot-Weiß-Rot-Karte", erklärt Kocher.
Durch die Reform der RWR-Karte, die im Oktober 2022 in Kraft getreten ist, seien bereits "wichtige, quantitativ messbare Verbesserungen" erreicht worden. In den zwölf Monaten vor der Reform seien 5.381 Karten ausgestellt worden, in den zwölf Monaten danach 7.860 - das entspreche einer Steigerung von rund 46 Prozent, heißt es weiter.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 seien bereits 3.258 RWR-Karten ausgestellt worden. Minister Kocher geht aus heutiger Sicht davon aus, dass bis Ende des Jahres 2024 rund 10.000 werden können. 2023 waren es insgesamt 8.079.
Das Ziel des Ministers ist, die Zahl der RWR-Karten bis Ende 2027 zu verdoppeln (ausgehend von 2023).
Rund ein Drittel der in den ersten vier Monaten des Jahres ausgestellten RWR-Karten entfielen auf den Tourismus, was Staatssekretärin Kraus-Winkler "erfreulich" findet.
Zeitgleich sei die Anzahl der ausgestellten RWR-Karten für Stammmitarbeiter verfünffacht worden. "Das zeigt auch, dass Österreich als Arbeitsland geschätzt wird und viele ausländische Mitarbeiter über Jahre und regelmäßig im Tourismus arbeiten."
Mittlerweile würden Betriebe aller Größen und aller Branchen am Arbeitskräftemangel leiden, sagt WKÖ-Generalsekretär Kopf. Zwar setze sich die Wirtschaftskammer "vehement" dafür ein, inländische Potenziale am Arbeitsmarkt zu heben, "aufgrund der Demografie ist es aber nötig, Fachkräfte aus Drittstaaten nach Österreich zu holen", erklärt er.
Die RWR-Karte sei dabei ein gelungenes Instrument, "und die konstante Steigerung der Zahlen spricht für sich". Kopf fordert für die kommenden Jahre weiterhin Erleichterungen und damit eine weitere Steigerung der Zahlen. "Nur so können die Betriebe ihre Produktivität aufrechterhalten und somit wir unseren Wohlstand behalten."
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