Bildungsminister Faßmann ändert Maturaregeln wieder

Bildungsminister Faßmann ändert Maturaregeln wieder
Heinz Faßmann zum KURIER: „Es kann nicht sein, dass Matura nicht ernst genommen wird“

Rainer Graf wollte eigentlich nur eine Diskussion anregen – und das ist ihm jetzt auch gelungen. Was war geschehen? Der Direktor des Schulzentrum Ybbs hatte berichtet, dass zwei Maturanten nach einer halben Stunde den Test abgegeben haben – aus einem einfachen Grund: Weil heuer die Note des Zeugnisses der letzten Klasse zur Hälfte zur Maturanote zählt, kann man gar nicht mehr durchfallen, wenn man in dem Fach im Zeugnis zumindest einen Dreier hat. Sein Fazit: „Da kann man die Matura gleich abschaffen.“

Allerdings sind Grafs Maturaverweigerer bei Weitem nicht die einzigen. Nicht nur in Ybbs nutzten Schüler die neue Regelung aus, mit der das Bildungsministerium den Schülern für die schwierige Vorbereitungsphase während des Lockdowns entgegenkommen wollte.

So berichtet der niederösterreichische Landesschulsprecher Benjamin Kloiber, dass es auch an der HAK St. Pölten genau die gleichen Fälle gab. Auch in Wiener Neustadt oder Amstetten sollen Maturanten auf die Prüfung „gepfiffen haben“ – öffentlich zugeben wollen das aber die wenigsten. Und Miriam Amann, Schülervertreterin aus Vorarlberg, weiß von zwei Schulen im Ländle, an denen Maturanten früher gingen.

Was Direktor Graf – dessen Schule als besonders innovativ gilt, weil dort individualisiertes und digitales Lernen selbstverständlich ist – mit seiner Wortmeldung jedenfalls erreicht hat: Bildungsminister Heinz Faßmann will jetzt gegensteuern, und die Regeln ändern. Wie genau? der KURIER fragte nach.

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