Mathematik-Unterricht: Wie daheim digital dividiert wird

Mathematik-Unterricht: Wie daheim digital dividiert wird
Ob Homeschooling oder Schichtbetrieb, der KURIER hat sich angesehen, wie online gelehrt und gelernt wird – und welche Tücken es dabei gibt.

Die Klingeln sind verstummt. Dass ein Schultag beginnt, hat im vergangenen Jahr großteils kein schrilles, nervtötendes Läuten angekündigt. An seine Stelle ist das melodische Summen oder Vibrieren von Tablets und Handys getreten, das die Schüler zu Hause zur morgendlichen Video-Konferenz zusammenruft.

Noch bis Semesterende wird in Österreich digital unterrichtet. Danach starten die Volksschulen wieder den Präsenzunterricht, alle anderen Schultypen stellen auf Schichtbetrieb um. Die Hälfte der Klasse muss also weiterhin digital am Unterricht teilnehmen.

So auch die Schüler von Ingo Stein. Der 50-Jährige unterrichtet an der NMS Koppstraße in Wien Ottakring Mathematik, Physik und Informatik. Jeden Morgen sammelt er seine Schüler online zusammen und startet mit einer Besprechung in den Tag, um Aufgaben durchzugehen und „Impulse“ zu geben, wie er sagt.

Einen genauen Stundenplan gibt es nicht. Im Distance Learning sind die Schüler zu einem großen Teil auf sich gestellt. Denn „im Pflichtschulbereich ist Video-Unterricht sehr schwierig bis nicht möglich“, sagt Stein. Auch, weil sich viele Kinder ein Zimmer mit ihren Geschwistern teilen, und es dabei ansonsten einfach zu laut wird.

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