Scholz: "Spekulieren auf den Corona-Effekt darf sich nicht lohnen“

Scholz: "Spekulieren auf den Corona-Effekt darf sich nicht lohnen“
Der ehemalige amtsführende Wiener Stadtschulratspräsident über den Corona-Maturajahrgang und die Notwendigkeit von Leistungsanforderungen.

KURIER: Die Matura findet heuer unter ganz besonderen Umständen statt. Wird das für diesen Maturajahrgang ein Nachteil sein, wird man später einmal abwertend vom Corona-Jahrgang sprechen?

Kurt Scholz: Es kann ein geringfügiger Vorteil und ein geringfügiger Nachteil sein. Ein Vorteil deshalb, weil ich überzeugt bin, dass die Lehrerinnen und Lehrer in allen Zweifelsfällen großzügig reagieren werden. Den Nachteil sehe ich nur bedingt. Denn letztlich müssen die jungen Menschen ja beim Studium und im Beruf ihr Können beweisen; diesbezüglich hat das Maturazeugnis nur eine begrenzte Aussagekraft. Dass man dann sagen wird, dieses „Corona-Maturazeugnis“ zählt weniger, glaube ich nicht. Es werden alle anerkennen, dass hier eine Prüfung unter außerordentlichen Umständen stattgefunden hat.

Das, was Sie „großzügig reagieren“ nennen, wird von manchen so interpretiert, dass man die Matura heuer geschenkt bekommt. Auch Schülervertreter haben sich bereits dahingehend geäußert, dass sie nicht wollen, dass der heurige Jahrgang die Reifeprüfung nachgeworfen bekommt …

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