Einzig der Wählerzuspruch für den Koalitionspartner, die Grünen, bleibt unverändert bei 11 Prozent. Der Grund für die stabilen Werte in unsteten Zeiten liegt für Meinungsforscher und OGM-Chef Wolfgang Bachmayer auf der Hand: „Die Freiheit nach den Lockdowns ist da, der Streit um die Impfstoffe vorbei.“
Ein für „Umfragen ungewöhnlich hoher Wert“ sollte, so Bachmayer, den Parteien indes zu denken geben. „Jede dritte befragte Person gibt an, im Fall einer Wahl unentschieden zu sein oder gar nicht erst hinzugehen.“
Die Bevölkerung sei des „politischen Hick-Hacks überdrüssig und wendet sich zunehmend von der Politik ab“. Wiewohl: Kaum jemand ist ob der Chat-Verläufe und deren Inhalt – wie Posten besetzt und über andere gesprochen wird – verwundert. „3 von 4 Wahlberechtigten meinen, das war immer schon so.“
Dass eine deutliche Mehrheit von 64 Prozent befindet, die Veröffentlichung der Chats sei von öffentlichem Interesse, „ist der Neugierde geschuldet“, so der OGM-Chef. „Durchs Schlüsselloch der Politiktüren zu blicken, ist spannend.“ Weniger abgewinnen können die 801 für den KURIER Befragten einem Ansinnen der Opposition: 48 Prozent sind dafür, den U-Ausschuss fortzusetzen.
Mehrheitlich einer Meinung sind die Befragten, wenn es um einen etwaigen Rücktritt des Kanzlers geht. (Sebastian Kurz droht wegen einer Falschaussage im U-Ausschuss eine Anklage.) 52 Prozent sehen den Rücktrittsgrund erst gegeben, wenn Kurz als schuldig befunden und gerichtlich verurteilt ist. 29 Prozent befinden, er sollte bereits bei einer Anklage das Amt quittieren.
Was die Corona-Regeln angeht, plädiert eine Mehrheit für mehr Freiheiten, als die Regierung sie derzeit vorgibt. 56 Prozent wollen von Maskenpflicht in Öffis nichts wissen. Gleichzeitig gehen 49 Prozent davon aus, dass es im Herbst auch mit Impfungen weiter zu Lockdowns in Österreich kommen wird.
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