Kritik an Bildungsminister: "Rausgeschmissenes Geld“

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter
Bilungsminister Martin Polaschek will die Sinnhaftigkeit von CO2-Messgeräten evaluieren. Das sei laut Experten jedoch "sinnlos"

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat im KURIER-Interview angekündigt, den Einsatz der oft geforderten CO2-Messgeräte zu evaluieren. In den nächsten Monaten sollen Tests durchgeführt werden, um „deren Sinnhaftigkeit“ zu überprüfen. Eine Aussage, die bei Umweltmediziner Hans-Peter Hutter und Peter Tappler, Leiter des Arbeitskreises Innenraumluft im Klimaschutzministerium, für Verwunderung sorgt. „Wir wissen das alles, da braucht es keine monatelangen Studien“, sagt Hutter. Tappler sieht das genauso: „Das wäre rausgeschmissenes Geld. Die Geräte zu evaluieren wäre so, als würden wir schauen, wie ein Kopierer funktioniert.“

Grundsätzlich sei der Einsatz von CO2-Messgeräten sinnvoll – und längst nicht so teuer wie oft angenommen. Denn es wäre gar nicht notwendig, für jede Klasse ein Messgerät zu besorgen. Laut den Experten reicht es, wenn in einer Klasse für ein paar Wochen ein derartiges Messgerät steht. Dann habe man einen guten Überblick, wie oft in diesem Raum gelüftet werden soll. Wenn man für dieses Klassenzimmer dann ein Lüftungsschema hat, kann das CO2-Messgerät an die nächste Klasse weitergegeben werden. Die Kosten würden dadurch gering gehalten werden können. Die Experten sind jedenfalls bereit, "dem Minister unter die Arme zu greifen" und vorhandene Daten mit ihm zu teilen.

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