Kommt jetzt die Wehrpflicht für Untaugliche?

Kommt jetzt die Wehrpflicht für Untaugliche?
Die Bundesländer wollen mit neuen Kriterien für Soldaten den Zivildienst beleben.

Die Bundesländer machen jetzt Druck auf das Verteidigungsministerium. Nach Oberösterreich will auch Niederösterreich im Landtag eine Resolution beschließen, damit die Regierung beim Wehrdienst die Kategorie "Teiltauglichkeit" einführt. Das Ziel: Die Zahl der untauglichen Wehrpflichtigen drastisch zu senken. Und Lücken beim Zivildienst zu schließen. Im Verteidigungsministerium reagiert man eher skeptisch.

Klubobmann Klaus Schneeberger (ÖVP) hatte die Forderung nach einer Klubklausur in Wiener Neustadt auf den Tisch gelegt, weil etwa in NÖ bereits jeder vierte stellungspflichtige Mann untauglich und somit vom Wehr- oder Wehrersatzdienst befreit ist. Das habe Auswirkungen auf den Zivildienst und gefährde das Sozial-, Gesundheits- und Sicherheitssystem massiv. Schneeberger: „Ist ein junger Mann untauglich für den körperlich anstrengenden Dienst an der Waffe, so ist er derzeit auch für jede andere körperlich noch so einfache Tätigkeit untauglich und somit befreit. Das gehört geändert.“

Bereits Arbeitsgruppe

Doch wie ist es möglich, Untaugliche in ein System zu bringen, in dem aus berechtigten Gründen eine gewisse Gesundheit vorausgesetzt werden muss? „Im Verteidigungsministerium beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Spezialisten wie Juristen oder Ärzten – mit genau dieser Frage“, sagt Bundesheersprecher Oberst Michael Bauer zum KURIER.

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