Klimaflüchtling bekommt Schutz
International wird heftig darüber diskutiert, ob der Klimawandel (Dürre, Trockenheit und in Folge Hunger) ein anerkannter Asylgrund ist. Zum ersten Mal hat Neuseeland 2014 ein Ehepaar und seine zwei Kinder aus dem Pazifik-Inselstaat Tuvalu (zwischen Hawaii und Australien gelegen) als Klimaflüchtlinge anerkannt und ihnen Asyl gewährt.
Vor wenigen Tagen hat das Bundesverwaltungsgericht in Wien einem somalischen Flüchtling, dessen Ansuchen um Asyl in zweiter Instanz abgelehnt wurde, aus Klimagründen einen subsidiären Schutz für ein Jahr gewährt.
In dem Urteilsspruch wird explizit darauf hingewiesen, dass sich aufgrund von Dürre "in Somalia eine humanitäre Katastrophe entwickelt hat" ... "Das Risiko einer Hungersnot besteht weiterhin. 6,2 Millionen Menschen sind akut von Nahrungsmittelknappheit betroffen, drei Millionen brauchen lebenserhaltende Unterstützung. Seit November 2016 verließen über 740.000 Menschen aufgrund der Dürre ihre Heimatgebiete." Der Bescheid, aus dem zitiert wird, liegt dem KURIER vor.
Der subsidiäre Schutz für den Flüchtling aus Somalia (er kam 2014 nach Österreich), kann nach einem Jahr verlängert werden.
Klimakrise verschärft Migration
Für den oberösterreichischen Landesrat Rudi Anschober, der für Umwelt und Integration zuständig ist, ist die Argumentation einmalig in Österreich. "Das Urteil dokumentiert, dass die Klimakrise die Lebensräume von immer mehr Menschen zerstört, deshalb immer mehr Menschen zur Flucht gezwungen werden und damit Migration massiv verstärkt wird", sagt der Grün-Politiker. Er weist gegenüber dem KURIER darauf hin, dass "gerade auch in diesem Zusammenhang die jahrelange Untätigkeit – auch der österreichischen Bundesregierung – verantwortungslos ist".
Für Anschober sind demnach "globaler Klimaschutz ebenso wie eine faire Handelspolitik und Friedenspolitik sowie Hilfe in den Krisenregionen ein zentraler Teil der Bekämpfung der Fluchtursachen".
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