Justizministerin Zadić: "Nach der Krise bleibt kein Eingriff übrig“

Justizministerin Zadić: "Nach der Krise bleibt kein Eingriff übrig“
Die Justizministerin erklärt unter anderem, warum sie angesichts der aktuellen Freiheitsbeschränkungen keine Angst vor dem VfGH hat.

KURIER: Frau Ministerin, gehen Sie nach draußen?

Alma Zadić: Ja, ich gehe zu Fuß in die Arbeit.

Aus zwingenden beruflichen Gründen also?

Ja, es ist eine ziemlich fordernde Zeit für jeden Einzelnen in der Bundesregierung. Ich versuche viel von zu Hause aus zu arbeiten. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut über Videotelefonie. 

Was fehlt Ihnen persönlich am meisten?

Ich vermisse meine Eltern und natürlich meine Freunde. Die erreiche ich abends manchmal über Videotelefonie, aber es fehlt einem sehr wohl der persönliche Kontakt

Bis vor wenigen Wochen hätte sich niemand vorstellen können, dass einen die Polizei straft, nur weil man sich draußen aufhält. Wie erklären Sie das den Menschen?

Der Staat hat die Pflicht, Menschen vor Gefahren zu schützen. Die Freiheiten des Einzelnen werden eingeschränkt, um die Gesundheit und das Leben der Gemeinschaft zu sichern. Es ist erstens notwendig und zweitens verhältnismäßig – für die Dauer der Krise und nicht länger. 

Warum sagt man nicht, dass nur die Risikogruppen, also alte und kranke Menschen, drinnen bleiben müssen?

Das Virus betrifft uns alle. Wir hören immer öfter, dass auch junge Menschen schwer erkrankt sind. Jeder von uns kann ein Träger sein.

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