IV-Präsident Georg Knill: "Die FPÖ hat einen interessanten Move gemacht"
„Die Weltwirtschaft expandiert, doch wir in Österreich partizipieren nicht daran“. Noch sei nicht allen „ausreichend klar, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit steht“, und „noch sei der Ernst der Lage nicht bei allen angekommen“. Mit Sätzen wie diesen appelliert Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), bei einem Mediengespräch mit IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und IV-Chefökonomen Christian Helmenstein erneut an die wahlwerbenden Parteien, bei den Sondierungsgesprächen nach der Wahl insbesondere auf die Bedürfnisse der Wirtschaft und Industrie einzugehen. Grund: Während das weltweite BIP um 3,2 Prozent gegenüber 2023 wächst, befindet sich Österreich in einer Rezession.
Vor wenigen Wochen machte Georg Knill im KURIER-Interview bereits kein Hehl daraus, wem er Wirtschafts- und Standortpolitik nicht zutraut: der SPÖ. „Aus unserer Sicht hat es noch nie so ein schlechtes, wirtschaftsfeindliches Programm der SPÖ gegeben wie dieses“, so Knill.
Wiewohl der IV-Präsident mehrfach betont, keine Koalitionspräferenz zu haben respektive nennen zu wollen, lässt er wissen: ÖVP, Neos und FPÖ hätten „ein wirtschaftsfreundliches Programm“. Und: „Die FPÖ hat mit ihrem Wirtschaftsprogramm einen interessanten Move gemacht.“ Gleichzeitig gibt Knill zu bedenken, dass „ein Wahlprogramm noch lange kein Regierungsprogramm ist“.
Wolle Österreich seinen Wohlstand erhalten, so müsse die künftige Regierung Maßnahmen ergreifen, um die Lohn- und Energiekosten zu senken. Zudem sei die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs mittel- wie langfristig nur gegeben, wenn die durch Bürokratie entstehenden Kosten gedämpft werden. Wesentlich sei zudem, dass Gesetze auf ihre Folgewirkung hin überprüft beziehungsweise evaluiert werden. J.hager
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