Danach gefragt, ob weniger Stunden arbeiten - wie von der SPÖ vorgeschlagen - oder mehr, wie von der Industriellenvereinigung lanciert - wünschenswert ist, ist eine große Mehrheit der von OGM für den KURIER Befragten eines Sinnes.
63 Prozent der 1.007 Befragten (Schwankungsbreite +/- 3,1 Prozent) sind gegen die 32-Stunden-Woche wie auch gegen die 41-Stunden-Woche.
"Die Befragten wünschen sich weniger eine Zeitvorgabe denn individuelle Lösungen im Zusammenwirken von Arbeitgebern. und Arbeitnehmern - abhängig von Branche, Tätigkeit, Kenntnissen und persönlicher Präferenz", sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer.
Im direkten Vergleich wird das SPÖ-Modell bevorzugt: 23 Prozent können der 32-Stunden-Woche etwas abgewinnen, 10 Prozent der von der IV ins Treffen geführte 41-Stunden-Woche.
Es gehe, so der OGM-Chef angesichts des Votums, dem Gros der Befragten um ein "flexibles und marktwirtschaftlich orientiertes Modell ohne fixe Zeitvorgaben."
Geht es nach Parteien, so können sich besonders deklarierte SPÖ-Anhänger (62 Prozent) eine 32-Stunden-Woche vorstellen. Bei den Grünen sind es 26 Prozent, bei den Neos 17 und bei der FPÖ 14 Prozent. Lediglich ein Prozent der ÖVP-Wählerschaft findet Gefallen an dem roten Modell.
Dem IV-Modell einer erhöhten Normalarbeitszeit können ÖVP-Wähler mehr abgewinnen, 14 Prozent sprechen sich dafür aus. Höher ist der Zustimmungswert im Parteienvergleich nur bei der FPÖ. 19 Prozent der freiheitlichen Wählerschaft ist für das 41-Stunden-Modell, bei den Grünen sind es 13, bei den Neos 8 Prozent. Am geringsten ist das Votum - wenig überraschend - bei der SPÖ (3 Prozent).
Die Hälfte der Erwerbstätigen (47 Prozent) geht laut OGM-Umfrage davon aus, dass künftig gleich lang gearbeitet werden wird wie gegenwärtig. 24 Prozent halten eine kürzere Arbeitszeit für wahrscheinlich, 21 Prozent eine längere. "Die aktuelle Normalarbeitszeit wird von der Hälfte der Erwerbstätigen als Modell für die Zukunft akzeptiert", resümiert Bachmayer.
Eng mit der Arbeitszeitdebatte verknüpft ist die Frage, wo der Arbeit nachgegangen, sie ausgeübt wird. Homeoffice soll künftig wie berichtet auch im Kaffeehaus möglich sein. Der Trend, außerhalb des Büros zu arbeiten, wird bleiben, so die Meinung der Befragten. Mehr noch, er werde weiter zunehmen.
52 Prozent der Befragten gehen jedenfalls davon aus. 26 Prozent nehmen an, dass der Anteil an Homeoffice so bleiben wird wie bisher, 12 Prozent, dass es künftig weniger Homeoffice geben wird, 7 Prozent glauben, dass es weniger Homeoffice geben wird.
Von jedenfalls mehr Homeoffice geht die grüne Wählerschaft aus (67 Prozent), von weniger FPÖ- und Neos-Wähler (jeweils 18 Prozent).
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