KURIER: Sie haben beim Pressegespräch sehr betroffen gewirkt. War die Lage dramatischer, als uns allen bewusst ist?
Gerhard Karner: Ich habe in den Morgenstunden erfahren, was der Täter bei seinem Geständnis von sich gegeben hat: Dass er seinem IS-Führer ein guter Diener sein, viele Menschen und sich selbst töten wollte – mit Sprengstoff, Messern, Macheten. Dieser blindwütige Fanatismus macht betroffen. Auf der anderen Seite macht aber auch hoffnungsvoll, dass eine Tragödie durch die gute Arbeit der Polizei verhindert werden konnte.
Wollten Ihre Kinder auch zu einem der Konzerte gehen?
Ich rede in der Öffentlichkeit nicht über meine Familie. Ich verstehe zutiefst, dass es für viele, die sich auf das Ereignis gefreut haben, emotional ist. Taylor Swift ist der größte Popstar der Welt. Ich habe bei vielen Eltern auch Erleichterung gesehen, dass der Veranstalter diesen Schritt gesetzt hat.
Warum hat die Polizei nicht gleich eine Absage empfohlen?
Es wurde alles Menschenmögliche getan, dass es zu einer sicheren Veranstaltung kommen kann. Die Gefährdung bestand und besteht weiter. Ich habe daher volles Verständnis für die Entscheidung.
Viele sagen, die Extremisten hätten damit gewonnen.
Es muss unser Anspruch sein – und es wird auch so sein –, dass es auch in Zukunft große, fröhliche Veranstaltungen in unserem Land gibt. Wir werden uns von diesen grauslichen Extremisten nicht kleinkriegen lassen.
Stehen wir international jetzt als unsicheres Land da?
Bei allem Verständnis für manchen Ärger, für manche Sorge: Das Wichtigste ist, dass eine Tragödie verhindert werden konnte.
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