Ob Absicht oder nicht - ausgerechnet in Haiders Geburtstagswoche hinein platziert dessen Nachfolger an der FPÖ-Spitze, Heinz-Christian Strache, einen groß inszenierten Auftritt: Er hält seine Abspaltungsrede von der FPÖ.
"Phoenix"
Strache wird in den Wiener Sofiensälen "wie Phoenix aus der Asche steigen", sagen die Veranstalter. Dabei handelt es sich um die in Wien von einigen FPÖ-Funktionären gegründete "Die Allianz für Österreich", DAÖ. Knapp 700 Besucher und 50 Medienvertreter hätten sich bereits für Straches Rede auf der DAÖ-Bühne angemeldet, die Werbetrommel für Strache rührt ein alter Bekannter aus Haiders Tagen: Gernot Rumpold, Haiders erster Medienstratege, dem später Herbert Kickl und Stefan Petzner in dieser Funktion folgen sollten.
Auch Haider spaltete die FPÖ, und zwar 2005, um damit einem Putsch von Strache gegen die damalige FPÖ-Führung zuvor zu kommen. Haider gründete im Frühjahr 2005 das BZÖ, das bald nach Haiders Tod wieder politisch verglühte.
Noch "Gastredner"
Nun spaltet Haiders Nachfolger Strache ebenfalls die FPÖ, indem er mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Wien-Wahl als Spitzenkandidat von DAÖ antreten wird. Am Donnerstag in den Sofiensälen ist Strache - noch - "Gastredner" beim DAÖ, aber als der "Höhepunkt" der Veranstaltung angekündigt. Die FPÖ-Begleitband wird nicht "John Otti" sein, das DAÖ-Treffen werde von einem Saxofonisten untermalt, heißt es.
Zweifel an Abgrenzung
Und was macht der amtierende FPÖ-Chef Norbert Hofer? Auch er tritt diese Woche ins Scheinwerferlicht, indem er auf dem umstrittenen Akademikerball der rechten Burschenschaften auftritt. Dort dürfte Hofer auf den Chef der rechtsextremen Identitären, Martin Sellner, treffen, der seine Teilnahme bisher zumindest nicht in Abrede gestellt hat. Die Israelitische Kultusgemeinde äußert bereits lautstarke Zweifel, was die Beteuerungen der FPÖ-Spitze, sie grenze sich vom rechten Rand ab, wert seien.
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