"Impfstreit" zwischen Ärzten und Apothekern

Coronavirus - Impfung beim Hausarzt
Ärztevertreter ließen laut "profil" Impf-Ausbildung von heimischen Pharmazeuten vorzeitig stoppen.

Österreichs Apotheken wollen mithelfen, die Covid-Impfungen zu beschleunigen. Schon vor Monaten kündigte Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edelmayr im KURIER an, dass nach entsprechender kurzer Impf-Ausbildung und einer gesetzlichen Änderung auch die Pharmazeuten impfen könnten. Damit könnten die ehrgeizigen Durchimpfungspläne der Regierung rascher erfüllt werden und später auch Auffrischungsimpfungen in den Apotheken durchgeführt werden. In anderen Ländern sei es längst üblich, auch in Apotheken zu impfen. 

Wie das Nachrichtenmagazin profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, haben bereits mehr als 500 österreichische Apotheker und Apothekerinnen eine Schulung für die Durchführung von Corona-Impfungen absolviert. Rund 440 Pharmazeuten wurden demnach in Österreich ausgebildet, mehr als 90 in der Schweiz. In Österreich führte das Rote Kreuz Oberösterreich die auf drei Tage ausgelegte Fortbildung durch. Allerdings wurden die Schulungen vor einigen Wochen auf Druck von Ärztevertretern gestoppt.

"Nicht erlaubt"

„Ich habe dem Roten Kreuz dargelegt, dass es rechtlich nicht erlaubt ist“, bestätigte Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer OÖ dem profil. Impfen sei eine ärztliche Aufgabe und falle unter das so genannte Ausbildungsvorbehaltsgesetz. Das Rote Kreuz OÖ stoppte daraufhin die Apotheker-Schulungen. Die Apothekerkammer bestreitet, dass dieses Gesetz greift: „Sollte die Durchführung der praktischen Impf-Fortbildung mit einem Arzt oder einer Einrichtung in Österreich aufgrund rechtlicher ‚Drohgebärden‘ gegenüber unseren Fortbildungspartnern wie dem Roten Kreuz OÖ nicht möglich sein, werden wir diese Fortbildung im benachbarten Ausland oder mit ausländischen Partnern in Österreich fortsetzen.“

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