"Unnötig": Ärztekammer rügt Apotheken wegen Impfangebot

EMA sah keinen Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfstoff
Apotheken stünden jederzeit parat, die Schlagzahl beim Impfen zu erhöhen. Die Ärztekammer tut dies als "sinnloses Experiment" ab.

"Binnen weniger Wochen" könnten heimische Apotheken mit dem Impfen beginnen, sagte Kammerpräsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr in einem KURIER-Interview Anfang März. Eine flächendeckende Infrastruktur wäre bereits vorhanden.

Am Wochenende legte sie gegenüber der Austria Presse Agentur nach: Apotheken stünden "sofort parat" um die Schlagzahl der Impfungen zu erhöhen. 

Dass die Apotheken dies können, hätten sie schon bei den in kürzester Zeit organisierten Tests bewiesen, betonte Mursch-Edlmayr, die darauf verwies, dass in den Apotheken "akademisch ausgebildetes Personal" zur Verfügung stehe. Beratungen auch über die Corona-Impfungen gehörten jetzt schon zum Tagesgeschäft. Die Mitarbeiter seien alle bestens geschult.

"Sinnlose Experimente"

Die Ärztekammer hat sich vom dem Angebot der Apothekenkammer wenig begeistert gezeigt. "Die Apothekerschaft möge bitteschön bei ihren Leisten bleiben", so Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, am Montag via Aussendung.

Derzeit übersteigen ohnedies die impfwilligen Ärzte die Menge an vorhandenem Impfstoff bei weitem.

Nur Ärzte hätten die nötige Expertise und notwendige Infrastruktur, "sowohl wohnortnah als auch in den Impfstraßen", meint Szekeres. Zusätzliche Impfstellen seien daher "absolut unnötig". 

Zudem hätten Apotheker kein medizinisches Studium absolviert. Neben Aufklärung und Beratung zu den Impfstoffen könnte es etwa bei "seltenen heftigen allergischen Reaktionen" ein kompetentes Eingreifen brauchen. Niemand braucht laut Szekeres "sinnlose Experimente".

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