Lopatka: Hofer "ist der bessere Kandidat"
Mit Wahlempfehlungen für die Hofburg-Wahl am 4. Dezember hält sich die ÖVP bekanntermaßen zurück. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und viele andere VP-Politiker ließen in den vergangenen Tagen allerdings wissen, dass man Alexander Van der Bellen für die bessere Wahl hält. Nun aber stellt sich Reinhold Lopatka, Klubobmann der schwarzen, gegen diesen "Trend".
Laut einem Bericht der Kronenzeitung spricht er sich für den FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer aus. "Er ist für mich der bessere Kandidat", wird Lopatka zitiert, weil Hofer "als Dritter Nationalratspräsident gezeigt hat, dass er für ein hohes Amt geeignet ist". Alle Fraktionen im Parlament hätten seinen Vorsitz bei den Plenardebatten positiv bewertet. Zudem hätte Hofer wegen des Richtungsstreits innerhalb der SPÖ Wien und dass die Grünen in der Frage der Mindestsicherung "gegen die Interessen der Steuerzahler handeln", einen Startvorteil. Van der Bellen werde den Ärger der Menschen "zu spüren bekommen", heißt es weiter.
Nach dem ersten Wahldurchgang am 24. April, als VP-Kandidat Andreas Khol ausgeschieden ist, interpretierte Lopatka das Abschneiden des Freiheitlichen folgendermaßen: "Es hat sich zuletzt bereits in Europa gezeigt, dass Proteststimmen leichter zu lukrieren sind." Es sei aber in einem Ausmaß geschehen, das niemand vorhergesehen habe.
Bekenntnisse für Hofer und Van der Bellen
Nach ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hatten sich auch ÖVP-Ministerin Sophie Karmasin und Ex-Bundespräsident Heinz Fischer geoutet: Sie werden bei der Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl für Alexander Van der Bellen stimmen - was zuvor nur ehemalige ÖVP-Politiker und Othmar Karas sowie SPÖ- und NEOS-Politiker taten.
Für Norbert Hofer gibt es vergleichsweise wenige solche Bekenntnisse: An Spitzenpolitikern aus anderen Parteien hat sich bisher nur Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar als Unterstützer Hofers geoutet. Der frühere Tiroler Landeshauptmann und jetzige Landtagspräsident Herwig van Staa (ÖVP) bekundete in einer gemeinsamen Pressekonferenz zwar Sympathie für den blauen Kandidaten, verriet aber nicht, wen er wählt.
Am Wahlsonntag (4. Dezember) berichtet kurier.at live.
Kommentare