Heute startet der heiße Herbst: Metaller legen Gehaltsforderung offen

Trade Unions protest against surging energy prices in Vienna
Ausgangsbasis für das Feilschen ist die zurückliegende Jahresinflation von 6,3 Prozent.

Heute Mittag startet die Herbstlohnrunde mit der Forderungsübergabe der Gewerkschaften an die Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie in der Wirtschaftskammer in Wien.

Wie hoch ihre Forderung ist, wollen die Arbeitnehmervertreter nach der Übergabe bekannt geben, Ausgangsbasis für das Feilschen ist die zurückliegende Jahresinflation von 6,3 Prozent. Dazu kommt traditionell noch der Produktivitätszuwachs.

Zumindest eine Zahl hat der Gewerkschaftsbund (ÖGB) für die Herbstlohnrunde schon genannt: Der Mindestlohn soll auf 2.000 Euro brutto steigen. Derzeit würden von den rund vier Millionen Arbeitnehmern noch 180.000 weniger als 1.700 Euro Bruttolohn verdienen. In der Metalltechnischen Industrie mit ihren vergleichsweise hohen Löhnen und Gehältern für die rund 137.000 Beschäftigten liegt der Brutto-Mindestlohn jetzt schon bei 2.090 Euro. 

ÖGB-Demonstrationen

Noch vor dem heutigen Start der Herbstlohnrunde, hatte der Gewerkschaftsbund ÖGB am Samstag laut eigenen Angaben 32.000 Menschen zu Demonstrationen gegen die Teuerung mobilisiert. Die Konzerne würden nicht warten, wenn die Menschen ihre Rechnungen nicht bezahlen, sagte AK-Präsidentin Renate Anderl bei der Abschlusskundgebung. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian gab dann die Devise für die Vertragsverhandlungen aus: „Kein Abschluss unter der rollierenden Inflation“.

Seitens der Wirtschaft wird längst vor überzogenen Forderungen gewarnt. Wenn es zu einem zu hohen Abschluss kommt, könnte dieser eine Lohn-Preis-Spirale auslösen, die die derzeit bereits kritische Lage permanent verschlimmern würde, meint der ehemalige Notenbank-Präsident Claus Raidl vor wenigen Tagen gegenüber dem KURIER. Er plädiere dafür, dass die Arbeitgeber auf die Inflation ein oder 1,5 Prozent drauflegen.

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