Heinz Fischer mahnt: "Beobachten eine Verschlechterung des politischen Klimas"

Heinz Fischer mahnt: "Beobachten eine Verschlechterung des politischen Klimas"
Heinz Fischer legt sich, anders als die SPÖ, nicht auf Kanzler-Rücktritt im Fall einer Anklage fest. Zudem erklärt er, was einen guten Nationalratspräsidenten ausmacht

Was würde der Alt-Bundespräsident tun, wäre er noch im Amt und mit einer drohenden Anklage des Kanzlers konfrontiert? Wie geht man mit einem politisch derart aufgeheizten Klima vernünftig um? Staatsrechtler und Politik-Kenner Heinz Fischer über die legitime Macht der Türkisen durch Wahlgewinne und deren notwendige Begrenzung durch Rechtsstaat und Kontrolle.

KURIER: Herr Fischer, der Verfassungsgerichtshof hat kürzlich den Bundespräsidenten um Unterstützung ersucht, weil der Finanzminister eine Entscheidung des Höchstgerichts nicht umgesetzt hat. Musste es so weit kommen?

Heinz Fischer: Nein, es hätte nicht so weit kommen dürfen. Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs war klar, und sie war zu befolgen. Was passiert ist, war eine Missachtung des Verfassungsgerichtshofs und gleichzeitig eine Behinderung des Untersuchungsausschusses.

Hat der Standpunkt des Ministeriums nichts für sich? Der VfGH hat entschieden, dass dem Ausschuss pauschal alle Akten geliefert werden müssen. Unabhängig davon, ob es sich um private Kalendereinträge, eMails mit Krankmeldungen oder andere sensible, für die Aufklärung irrelevante Daten handelt. Das Ministerium wollte auch die Mitarbeiter schützen.

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