Haslauer hält sich Koalition mit SPÖ offen

APA11791234 - 08032013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - LHStv. ÖVP-Chef Wilfried Haslauer, am Freitag, 8. März 2013, beim Untersuchungsausschuss des Salzburger Landtags zur Klärung des Salzburger Finanzskandals. APA-FOTO: BARBARA GINDL
Interview - eine ÖVP-Absage gibt es nur an Gabi Burgstaller.

Die heiße Phase des Landtagswahlkampfes beginnt in Salzburg nach Ostern. Das Land wählt wegen der Spekulationsaffäre um zehn Monate früher als geplant. Ab heute, Freitag, hängt die erste Plakatwelle der ÖVP. Die Sujets sollen „den Salzburgern den Stolz zurückgeben“, sagt ÖVP-Spitzenkandidat Wilfried Haslauer. Die Salzburger seien an große Skandale nicht gewöhnt, sie hätten sich stets für ein Vorzeige-Land gehalten. In weiteren Plakatwellen werde die ÖVP auch ihren Spitzenkandidaten bewerben.

Der Wahlkampf der ÖVP zielt voll auf die SPÖ ab. „In den neun Jahren unter Landeshauptfrau Gabi Burgstaller gab es zu viele Affären für ein Land – die Osterfestspiele, die Spekulationen, der Wohnbau. Wer außer der ÖVP soll denn das alles aufräumen?“, sagt Haslauer. Der ÖVP-Spitzenkandidat rechnet bei der Wahl am 5. Mai mit Zulauf ins Protestlager, vor allem zum Team Stronach. „Aber Stimmen für Stronach bringen Salzburg keinen Schritt weiter, das ist eine Protestbewegung ohne Konzept“, meint Haslauer.

Weniger Landesräte

Die ÖVP wolle im Wahlkampf auch auf andere Themen als die Finanzaffäre setzen. Etwa auf den Wohnbau. Haslauer: „Die Grundstückspreise explodieren, die Mieten sind oft unleistbar hoch.“ Die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung (siehe links) hält Hauslauer für hilfreich. Weitere Themen werden Maßnahmen für die Pflege zu Hause und die Sicherung des Wirtschaftsstandorts sein.

Haslauer will in Salzburg die Verwaltung reformieren: „Derzeit sind etwa für den Krankenanstaltenbereich vier Landesräte zuständig. Wenn wir die Kompetenzen geschickt bündeln, können wir die Zahl der Landesräte von sieben auf fünf reduzieren.“ Die Spekulationsaffäre habe gezeigt, dass die Verwaltung umgebaut werden müsse. Haslauer: „Das Beharrungsvermögen in der Verwaltung ist unendlich groß. Jetzt gibt es jedoch die Chance, auch jene von Reformen zu überzeugen, die immer genau wissen, warum etwas nicht geht.“

Nummer 1 im Bund

Haslauer will nach der Wahl Landeshauptmann werden. Er schließt ausdrücklich keine Partei als Koalitionspartner aus, auch nicht die SPÖ, die er in einer Rede als „Bande“ bezeichnet hatte. Haslauer: „Eine SPÖ mit neuen Gesichtern kommt als Partner in Frage. Aber das Duo Haslauer/Burgstaller wird es nicht mehr geben.“

Mit der Bundes-ÖVP ist Haslauer zufrieden, sie sei „gut aufgestellt“. Die „Ansage“ bei der Nationalratswahl müsse lauten: „Die ÖVP kämpft um die Nummer 1.“

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