Hans Niessl: "Babler muss das Doskozil-Lager einbinden"

Hans Niessl: "Babler muss das Doskozil-Lager einbinden"
Der ehemalige SPÖ-Landeshauptmann des Burgenlands über die erhoffte Einigung in der Partei und den Anspruch, wieder in die Regierung zu kommen.

Für Alt-Landeshauptmann Hans Niessl sind die Personalbesetzungen entscheidend, ob Babler die SPÖ einigen kann.

KURIER: Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie gehört haben, dass am Parteitag beim Verkünden des Wahlergebnisses Sieger und Verlierer vertauscht wurden?

Hans Niessl: Fake News. Ich habe zwei- bis dreimal im Internet nachschauen müssen, ob das nicht ein Satirebeitrag von irgendjemanden ist.

Es war dann aber klar, dass das Ergebnis vertauscht wurde. Wie ist das möglich?

Als mir klar wurde, dass das keine Fake News sind, hat das bei mir schon für eine gewisse Frustration gesorgt. Ich habe mich genauso gefragt, wie es so etwas geben kann. Ein Wahlergebnis zu verkünden, einen Sieger zu feiern, Interviews zu geben, und dann stimmt alles nicht, das hat es in der Geschichte der Sozialdemokratie noch nie gegeben. Es ist eigentlich unvorstellbar, dass solche Fehler passieren können.

Wie groß ist der Schaden, mit dem die SPÖ durch diesen Fehler zu kämpfen hat?

Ich glaube schon, dass das ein großer Schaden ist. Natürlich kann man sagen, da ist nur ein Fehler passiert und man hat sich entschuldigt. Das ist auch gut so. Dennoch sind die Menschen nun sensibilisiert, weil ein Wahlergebnis, das umgedreht werden muss, sicher zu einem großen Vertrauensverlust führt.

Sie waren als Gast beim SPÖ-Parteitag in Linz. Alle haben gefordert, dass es ein Einigungsparteitag werden muss. Wie haben Sie die Stimmung dort erlebt?

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