Halbe Masterarbeit abgeschrieben? Plagiatsanzeige gegen Polizeidirektor Takács
Brigadier Michael Takács leitet seit Juli die Bundespolizeidirektion in der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, die im Innenministerium angesiedelt ist. Am Montag gelangte der ehemalige Flüchtlingskoordinator wegen wissenschaftlicher Belange in Bedrängnis.
Plagiatsforscher Stefan Weber hat die Master-Thesis von Takács zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science in "Security and Safety Management", eingereicht im April 2006 an der Donau Universität Krems, mit dem Titel "Frauenschutz vor sexuellen Angriffen, analysiert. Wie auch bei wissenschaftlichen Arbeiten von Justizministerin Alma Zadić (Grüne) oder der deshalb zurückgetretenen Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) will Weber auch in der Arbeit von Takács Plagiate entdeckt haben.
Laut der Plagiatssoftware Turnitin gebe es 42 Prozent Übereinstimmung mit anderen Quellen, so Weber nun in einem Schreiben an die Donau-Uni Krems. "Wenn man bedenkt, dass Turnitin nicht-digitalisierte Quellen nicht finden kann und auch korrekt ausgewiesene Zitate markiert, gelangt man zur Hypothese, dass rund die Hälfte des Gesamttextes oder noch mehr plagiiert ist."
Absatzweise seien Passagen plagiiert worden, etwa im juristischen Kapitel, bei der Darstellung der Funktionsweise eines Elektroschocker, meint Weber. In einer E-Mail an die Uni zeigte er deshalb "ein Plagiat" in Takács Masterarbeit an.
Takács "gelassen"
Takács reagierte bereits am Montag auf KURIER-Nachfrage auf die Vorwürfe: "Ich sehe den Vorwürfen gelassen entgegen. Es handelt sich um einen Studienlehrgang, den ich ich privat und zur persönlichen Weiterbildung in meiner Freizeit gemacht habe." Der nunmehrige Bundespolizeidirektor will "nach bestem Wissen und Gewissen mit seiner Master-Thesis-Betreuerin gehandelt" haben.
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