"Stehe hinter ihm": Haimbuchner hält Hofer die Treue

Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter stellte sich in der "ZiB2" hinter Parteichef Hofer und sprach über seine Corona-Erkrankung.

Er sei "in Lebensgefahr" geschwebt, "wirklich knapp" sei es gewesen, er musste künstlich beatmet werden und war knapp einen Monat außer Gefecht: Nach seiner schweren Covid-Erkrankung gab Manfred Haimbuchner (FPÖ) am Donnerstag sein Comeback im Amt. Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter nahm wieder an einer Landtagssitzung teil.

Am Abend war der FPÖ-Politiker dann in der ZiB2 zu Gast. Er bedankte sich vorab bei den Mitarbeitern des Kepler Universitätsklinikum in Linz und beim "Herrgott". Es gehe ihm den Umständen entsprechend "sehr gut", seine konditionelle Leistungsfähigkeit sei aber nicht wiederhergestellt.

Hat die Erkrankung seinen Blick auf Corona verändert? Er habe immer gesagt, dass das Coronavirus "gefährlich" sei, so Haimbuchner. Dennoch müsse man lernen, mit dem Virus zu leben und das große Ganze sehen: "Ich glaube, man darf hier nicht die eigenen Erlebnisse singulär herausgreifen." Unterschätzt habe er das Virus nicht. "Wer rechnet damit, mit 42 Jahren auf der Intensivstation zu landen?", fragte Haimbuchner. Die Erkrankung habe "eingeschlagen wie der Blitz".

"Ich stehe hinter Norbert Hofer"

Haimbuchner betonte: In der Politik gehe es nicht immer nur um Strategie und die FPÖ sei nicht nur ein Auffangbecken für sogenannte "Corona-Leugner". "Aber eines ist klar, man muss diese Pandemie gut managen." Man müsse "das große Gesamte" sehen. Es gehe darum, wie man zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren kann.

Zum Maskenstreit in der FPÖ - aus dem sich ein öffentlicher ausgetragener Obmann-Streit um Norbert Hofer entwickelte - hatte Haimbuchner bereits vor rund einer Woche in der Krone Stellung bezogen und Parteiobmann Hofer den Rücken gestärkt. Hintergrund: Hofer hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, dass auch blaue Abgeordnete im Hohen Haus Maske tragen sollten. Alles andere sei eine "Selbstüberhöhung" gegenüber anderen Menschen, so Hofer damals auf Twitter. Klubchef Herbert Kickl widersprach vehement, der folgenden Klubsitzung blieb Hofer fern. Bundesrat Johannes Hübner plauderte daraufhin offen darüber, dass Hofer im Klub isoliert sei.

"Ich stehe da hinter Norbert Hofer", bestätigte Haimbuchner in der ZiB2. Eine einstimmige Einigung aller Parteien sei in solchen Fragen dennoch wichtig. In Oberösterreich habe man eine solche gefunden. "Dieses aufgehitzte und aufgehetzte Klima in Wien ist zum Teil schwer zu verstehen", so Haimbuchner. Bei "diesem Verordnungsdschungel" kenne sich ja sowieso "keiner mehr aus". Wer halte sich schon an alle Regeln? "Ich bin auch kein Heiliger."

"Wir sind ja kein Trampelpfad"

Gegenüber einem gewählten Parteiobmann habe man sich jedenfalls "loyal" zu verhalten, so Haimbuchner - auch wenn die FPÖ immer noch eine "liberale Partei" sei: "Wir sind ja kein Trampelpfad, wo alle Indianer einem Häuptling folgen." Er wolle jetzt aber nicht immer nur über den Maskenstreit reden, so Haimbuchner.

Bevor er positiv getestet wurde, hatte Haimbuchner noch an einer illegalen Storchenfeier mit 30 Personen teilgenommen. Seine Strafe - die Höhe wollte er nicht verraten - hat er nach eigenen Angaben bereits bezahlt.

Kommentare