Glawischnig verteidigt sich: "Ich bin eine Privatperson"

Eva Glawischnig bei einer Novomatic-Pressekonferenz in Wien
Eva Glawischnig verteidigte in einem Radiointerview ihre Entscheidung, beim Glückspielkonzern Novomatic anzuheuern.

Der Wechsel von Eva Glawischnig zum Glückspielkonzern Novomatic sorgte für heftige Reaktionen im Umfeld der Grünen und darüber hinaus. In einem Interview mit dem ORF-Radio Ö3 verteidigte Glawischnig nun erneut ihre Entscheidung, just zu einem Konzern zu gehen, den die Grünen in den vergangenen Jahren heftig kritisierten. Nach ihrem Ausstieg aus der Politik habe sie sich überlegt, wo sie als nächstes arbeiten wolle, sagte Glawischnig dem Sender. Die Wahl sei auf die Industrie gefallen. "Von außen zu kritisieren ist immer leicht, zu dämonisieren ist auch leicht", sagte Glawischnig auf die Frage, warum es ausgerechnet Novomatic wurde. "Ich begebe mich ganz bewusst in ein gesellschaftliches Spannungsfeld hinein und versuche, das positiver zu gestalten."

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Die Kritik an ihrer Entscheidung kann Glawischnig gegenüber Ö3 nicht ganz nachvollziehen: "Ich bin seit acht Monaten Privatperson, ich habe alle Funktionen zurückgelegt", sagte sie. Glawischnig wird bei Novomatic für den Bereich Corporate Responsibility verantwortlich sein.

Ihr Wechsel zu Novomatic löste bei den Grünen eine derartige Empörung aus, dass Bundessprecher Werner Kogler wenige Stunden später der APA mitteilte, dass ihm Glawischnig "in einem Gespräch zugesichert hat, dass sie ihre Mitgliedschaft bei den Grünen zurücklegt".

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"Wenn Eva Glawischnig sich als Privatperson für eine Tätigkeit bei Novomatic entschließt, ist das natürlich ihre Sache." Für die Grünen gilt aber, was immer gegolten hat: "Wir haben uns in der Vergangenheit immer mit der Glücksspielbranche und den dazu gehörigen Konzernen angelegt und vor allem bei Novomatic völlig zu Recht. Und wir werden die Machenschaften dieses Konzerns auch weiterhin kritisieren und gegebenenfalls bekämpfen", sagte Kogler.

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