Reputation verspielt

Stefan Kaltenbrunner

Stefan Kaltenbrunner

Die Empörung ist naturgemäß groß. Auf Social Media ist das Urteil längst gefällt. Schuldig in allen Punkten.

von Stefan Kaltenbrunner

über den neuen Job von Glawischnig

Eva Glawischnig hat einen neuen Job. Die ehemalige Grünen-Chefin heuert beim Glücksspiel-Konzern Novomatic an - also bei jenem Unternehmen, dem sie, überspitzt gesagt, Zeit ihrer politischen Karriere Tod und Teufel an den Hals gewünscht hat. Die Empörung ist naturgemäß groß, auf den Social-Media-Kanälen und in den Foren ist das moralische Urteil längst gefällt. Schuldig in allen Punkten. Sie habe sich verkauft und grüne Ideen verraten, und da hätte sie ja gleich bei der Atomlobby anheuern können, sind dabei noch die harmloseren Vorwürfe.

Dass das alles hochgradig peinlich ist, muss nicht extra erwähnt werden. Dass für ehemalige Politiker bei ihrer Jobwahl vielleicht andere Maßstäbe gelten, auch nicht. Blaupausen von ehemaligen Politikern, wie Gusenbauer und Schröder, wie es nicht geht, gäbe es ja genug. Schlussendlich ist Glawischnig für ihr eigenes Glück aber immer noch selbst verantwortlich, Moral hin oder her. Wenngleich zu befürchten ist, dass sie nach dem Motto "Hinter mir die Sintflut", das zeigt auch ihr endgültiger Bruch mit den Grünen, die Restbestände ihrer Reputation nun endgültig "verspielt" hat. Aber da ist sie bei ihrem neuen Arbeitgeber wohl gut aufgehoben.

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