Gewessler: "Putin will Europa spalten"

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) ließ bei Margit Laufer in der ZiB2 am Montag den Deckel auf dem Topf. Zumindest wenn es um die Frage ging, wie Österreich handeln solle, wenn der EU-Gasnotfallplan nicht umsetzbar wäre. Und das ist realistisch: Spanien, Portugal, Irland, Zypern und Malta können eine Ausnahmeregelung von den geplanten 15 Prozent Gasersparnis beantragen. Das Gleiche gilt für die baltischen Länder, die nicht an das Gasnetz der EU angeschlossen sind. Ob Österreich dann mehr einsparen müsse, beantwortete die Umweltministerin nicht.

Gewessler sprach weiter über Österreich, das im vergleich zum Vorjahr zehn Prozent an Gas eingespart habe – und das wohl noch intensiver machen müsse. Eine entsprechende Kampagne solle im Herbst, zu Beginn der Heizperiode, gestartet werden.

Österreich sei auf gutem Kurs, der erste Gasspeicher habe einen Füllstand von 80 Prozent erreicht. Im Notfall greife man auf das Instrument der Energielenkung zurück: „Die Kunden müssen sich nicht sorgen, dass sie frieren. Im Notfall werden wir bei Industriebetrieben den Verbrauch drosseln. Jeder Beitrag zum Energiesparen hilft“, sagte die Umweltministerin ein weiteres Mal.

Zur angekündigten Drosselung russischen Gases über Nord Stream 1 sagte Gewessler: „Die Ankündigung passt zu Putins Strategie, Europa zu spalten. Ich halte den Zeitpunkt seiner Ankündigung so knapp vor dem EU-Gipfel nicht für Zufall.“