120 Klassen in Wien isoliert: Faßmann für kürzere Quarantäne

Klassenzimmer bleiben vielfach leer
Der Bildungsminister ist für eine kürzere Isolierung von Schülern. Aktuell sind mehr als 120 Klassen in Wien in Quarantäne.

Bereits wenige Tage nach dem Schulbeginn im Osten spricht sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) für eine mögliche Verkürzung der Quarantänezeit für Schüler aus, die aufgrund der Infektion eines Klassenkollegen daheimbleiben müssen  und das, obwohl laut APA aktuell mehr als 120 Klassen in Wien in Quarantäne sind.

Derzeit können sich Schüler nach zehn Tagen per PCR-Test "freitesten", geht es nach Faßmann, soll das bereits nach fünf Tagen möglich sein. Für die Quarantäneregelung ist allerdings nicht das Bildungsministerium zuständig, das liegt in den Kompetenzen des Gesundheitsministeriums. "Ich bin gerade auf der Suche nach Verbündeten, der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos, Anm.) ist sicher auf meiner Seite", sagt Faßmann Freitagnacht in der ZiB 2.

Quarantäne nur für Ungeimpfte

Außerdem sollen laut Faßmann künftig nicht mehr alle Schüler in Quarantäne geschickt werden, wenn ein Klassenkollege positiv getestet wurde. Das ist zwar schon jetzt nicht immer der Fall, manchmal müssen auch nur die Sitznachbarn bzw. die Reihe davor und dahinter daheimbleiben. In jedem Einzelfall entscheidet aber die Gesundheitsbehörde.

120 Klassen in Wien isoliert: Faßmann für kürzere Quarantäne

Bildungsminister Faßmann ist für eine Verkürzung der Quarantäneregelungen für Schüler.

Ab dem zweiten Fall in einer Klasse würden nach den Vorstellungen Faßmanns nur die ungeimpften Schüler in Quarantäne kommen, in Volksschulen alle Kinder wie geimpfte behandelt werden.

"Schulen sind verantwortlich"

In den Schulen sorgen die unterschiedlichen Testsysteme derzeit für Chaos: Wie berichtet, melden immer mehr Eltern und Pädagogen Probleme mit den PCR-Tests von „Alles gurgelt“, die flächendeckend an allen Wiener Schulen ab der fünften Schulstufe zum Einsatz kommen. Der Bildungsminister verspricht Verbesserungen: "Wir wissen von den Problemen. Gerade in den Flächenbundesländern ist die Logistik ein Problem, das gehört verbessert. In Wien müssen wir bei der  Anmeldeplattform etwas tun." Und weiter: "Wir können und werden die Testverantwortung nicht den Eltern überlassen. Das liegt im Verantwortungsbereich der Schulen."

Abseits der Quarantäneregelungen hat Faßmann in einer neuerlichen Novelle der Covid-19-Schulverordnung genesene Schüler und Lehrkräfte den geimpften gleichgestellt. Damit ersparen sie sich etwa nach dem Ende der dreiwöchigen "Sicherheitsphase" die Testpflicht. In der derzeit laufenden Sicherheitsphase entfällt für genesene Pädagogen außerdem die derzeitige wöchentliche PCR-Testpflicht - es reichen auch drei Antigentests.

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