Anti-Raucher-Arzt will jetzt mit Volksbefragung die Impfpflicht erkämpfen
„Endemisch“ ist ein Wort, das es sich zu kennen lohnt. Es wird in kommenden Monaten wohl noch öfter zu hören sein, wenn es nicht überhaupt zu dem Schlagwort der Herbst- und Wintersaison wird. „Endemisch“ bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Virus zwar existiert, allerdings auf einem Niveau, das tolerierbar ist.
Dass das Coronavirus „endemisch“ wird, ist also das Ziel. Andere Länder wie Dänemark oder Großbritannien haben es bereits erreicht – Österreich ist weit davon entfernt. Es haben sich noch nicht genügend Menschen impfen lassen bzw. eine Infektion durchgemacht.
Was aber tun, wenn trotz Aufrufen von Politikern und Experten, niederschwelligen Impfangeboten und diversen „Zuckerln“ wie der burgenländischen Impf-Lotterie immer noch mindestens eine Million Menschen zu wenig gegen das Virus immunisiert ist?
Als Antwort auf diese Frage rückt der Ruf nach einer Impfpflicht immer weiter ins Zentrum der Debatte. „Ich bin der Überzeugung, wir kommen nur so aus dem Dilemma heraus“, sagt Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität in Graz, bekannt auch als Initiator der Don’t Smoke-Kampagne. „Wir haben einen funktionierenden Impfstoff, jetzt brauchen wir eine vorübergehende Impfverpflichtung.“
Bis das Virus unter Kontrolle ist, sollen sich alle Menschen, für die es einen geeigneten Impfstoff und keine medizinischen Gründe dagegen gibt, impfen lassen müssen. Auf diese Art habe man etwa auch die Pocken erfolgreich bekämpfen können, erklärt der Mediziner. Er ist für eine Volksbefragung zum Thema Impfverpflichtung.
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