FPÖ: Ruf nach H.-C. Straches Parteiausschluss wird lauter
Nicht das Ibiza-Video brachte ihn zum Fall; es war die Spesenaffäre über die der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache letztlich gestolpert ist. "Wir müssen jetzt Kante zeigen, klare Verhältnisse schaffen“, sagte etwa Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger Anfang Oktober nach Bekanntwerden des Skandals zum KURIER. Tags darauf hat die FPÖ ihren ehemaligen Chef suspendiert.
Dieser kam seinen blauen Parteigenossen jedoch zuvor und hatte in einer am selben Tag am Vormittag angesetzten Pressekonferenz verlautbart: Er werde künftig auf "jedes politische Amt" verzichten. Die "Zerreißprobe und Spaltung der FPÖ um jeden Preis verhindern", das nannte er als Ansinnen für seinen Entschluss.
Glatt blieben die Wogen nicht, die Straches sind in der blauen Familie unerwünscht (vorerst zumindest). Philippa Strache wurde nach Annahme ihre Nationalratsmandats in der ersten Sitzung aus der Partei geworfen. Sie nimmt´s gelassen: "Mir ist das wurscht."
Jedenfalls ist das Verhältnis der Partei zu H.C. und Philippa "nicht besser, sondern schlechter" geworden. So hat es der Tiroler FPÖ-Obmann Markus Abwerzger formuliert.
Der Tiroler meinte vor wenigen Tagen, es sei die Zeit für eine "klare Trennung" der Partei von jenem Mann gekommen, der die FPÖ in Regierungsverantwortung und wieder zurück geführt hat. "Die letzten Handlungen waren nicht so, dass man sagen kann, man findet einen Weg zurück", sagte Abwerzger.
Dezidiert für einen Parteiausschluss wollte sich Abwerzger zwar nicht aussprechen, denn das liege an der Wiener Landespartei. "Wien prüft das", so der Tiroler FPÖ-Chef.
Nun hat mit Oberösterreichs Landesparteichef Manfred Haimbuchner eine weitere Stimme einen endgültigen Schlussstrich unter dem Kapitel Strache eingemahnt. "Eine endgültige Trennung von Heinz-Christian Strache ist unausweichlich", sagte Haimbuchner dem Nachrichtenmagazin profil.
Strache selbst hatte seine Parteimitgliedschaft mit seinem Rückzug selbst ruhend gestellt, die FPÖ hatte ihn im Anschluss suspendiert, aber nicht aus der Partei ausgeschlossen.
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