Philippa Strache über Parteiausschluss: "Ist mir wurscht"
Philippa Strache wurde gestern bei der konstituierenden Nationalratssitzung und gleichzeitig ihrer ersten Nationalratssitzung als „wilde Abgeordnete“ angelobt. Kurz nach ihrer Angelobung, teilten die Freiheitlichen in einer Aussendung mit, dass sie Strache aus der Partei ausschließen.
"Mir ist das wurscht“, äußerte sich Strache jetzt dazu in einem Interview in der Tageszeitung Österreich. Sie überlege auch gegen ihre Ex-Parteikollegen zu klagen. Strache ortet eine "Rufmord-Kampagne" gegen sie: "Wenn man so sehr im Fokus von Rufmord-Kampagnen steht, denkt man oft: Am besten ziehe ich weit weg und beginne irgendwo ein neues Leben.“
Es war ein langes hin und her ob Strache ihr Nationalratsmandat annehmen wird, bis sie gestern eine Entscheidung getroffen hatte. "Das war wirklich keine Entscheidung, die ich mir leicht gemacht habe. Nachdem ich aus den Medien erfuhr, dass mir die FPÖ mein Mandat nicht zugestehen wollte, bin ich aus allen Wolken gefallen“, wir sie weiter zitiert.
Positiv hingegen sieht Strache eine türkis-grüne Koalition: "Türkis-Grün wäre aus meiner Sicht ein spannendes Experiment. Ich bin sicher, dass der künftige Kanzler Sebastian Kurz bereit ist, einen neuen Weg zu gehen."
Strache verließ erste Nationalratssitzung
Obwohl sie bei der Nationalratswahl von der FPÖ auf Platz 3 der Wiener Landesliste gereiht worden war, verweigerte ihr die Partei die Aufnahme in ihren Parlamentsklub. Die Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache saß in der Nationalratssitzung auch nicht in den Reihen der freiheitlichen Abgeordneten, sondern auf einem Einzelplatz in der letzten Reihe hinter der Riege der SPÖ-Abgeordneten. Dort saß sie jedoch nicht lange, denn bereits vor der Wahl der Präsidenten verließ sie das Hohe Haus wieder. Wenig später erfuhr Strache von dem Parteiausschluss.
In der Presseaussendung der FPÖ hieß es gestern: "Die FPÖ gibt bekannt, dass Frau Strache aufgrund der gestern erfolgten schriftlichen Stellungnahme im Rahmen der Ankündigung der Annahme ihres Mandats, die eindeutig parteischädigenden Charakter hatte, aus der Freiheitlichen Partei ausgeschlossen wurde“.
Nach Angelobung: Hafenecker äußerte Kritik an Strache
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker äußerte Kritik an dem Fernbleiben Straches bei den Wahlen des Nationalratspräsidiums und den darauffolgenden Abstimmungen in der konstituierenden Sitzung.
Sie habe sich auch nicht an der vorausgehenden Debatte beteiligt, bemängelte der freiheitliche Generalsekretär: "Jetzt erkennt Frau Strache vielleicht, dass mit einem politischen Mandat auch ein hohes Maß an Arbeit und Verantwortungsbewusstsein einher geht." Ihre Ankündigung, das Mandat "mit größtmöglichem Einsatz gewissenhaft" wahrzunehmen, sollte kein "Lippenbekenntnis" bleiben, so Hafenecker.
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