FPÖ-Kandidatin Giuliani: "Frauenrechte werden durch Gender-Kommunismus zertrümmert"

FPÖ-Kandidatin Giuliani: "Frauenrechte werden durch Gender-Kommunismus zertrümmert"
Marie Christine Giuliani kandidiert auf Platz 14 der NR-Bundesliste. Die Ex-ORF-Moderatorin über Corona, Chancengleichheit und Kickls Charakter.

Einer breiten Öffentlichkeit ist Marie Christine Giuliani aus ORF-Sendungen der 1990er- und 2000er-Jahre wie "Wurlitzer", "Millionenshow", "Bingo" oder der TV-Show "Domino Day" bekannt. Seit einigen Jahren moderiert sie für die FPÖ - am 29. September steht sie auf Platz 14 der FPÖ-Bundesliste zur Wahl. 

Giuliani, die als Psychotherapeutin in Wien und Baden arbeitet, erläutert gegenüber dem KURIER, warum Frauenanliegen in der FPÖ "immer schon stark vertreten waren", was sie vom "Gender-Kommunismus" hält und warum sie Interview-Fragen lieber schriftlich beantwortet.

KURIER: Sie präferieren die Fragen schriftlich: Gibt es einen konkreten Grund dafür?

Marie-Christine Giuliani: Es wird ohnehin abgedruckt, so erachte ich es für sinnvoll, meine Antworten gleich zu verschriftlichen.

Bei unserem letzten Interview im Jänner 2023 sagten Sie, die Frage, ein politisches Amt zu übernehmen, stelle sich nicht. Eineinhalb Jahre später stehen Sie jetzt auf Platz 14 der Bundesliste für die Freiheitlichen bei der Nationalratswahl. Wer oder was hat Sie dazu bewogen? 

Zwei Worte waren ausschlaggebend: Herbert Kickl. Seine Art und Weise, wie er in den letzten Jahren Politik gemacht hat, diese Geradlinigkeit, diese Klarheit und diese Empathie für die Menschen in unserem Land, die haben mich letztlich vollends überzeugt. Damals beim letzten Interview habe ich Ihnen auf die Frage nach einem politischen Amt gesagt: „Diese Frage stellt sich nicht. Ich lebe im Hier und Jetzt und mache nur mehr Dinge, die ich gerne mache, und glauben Sie mir, ich mache diese Interviews sehr gerne.“ Heute denke ich, meine Arbeit war schon immer politisch, obwohl ich das anfangs nicht so wahrgenommen habe. Mir war es wichtig, die Menschen zum Thema Corona umfassend zu informieren. Ich habe während der Pandemie unzählige Interviews mit Experten aus dem medizinischen Bereich gemacht. Die Menschen standen vor dem Zwang, sich impfen zu lassen und mussten gegen ein Maßnahmenpaket dieser Regierung kämpfen, das ihre Grund- und Freiheitsrechte ohne Not massiv eingeschränkt hat. Das ist doch Auftrag genug! Je mehr ich mich mit der Materie auseinandergesetzt habe, desto deutlicher konnte ich sehen, wie ahnungslos auf der einen Seite und wie vorsätzlich korrupt viele handelnden Personen auf der anderen Seite agierten. Es gibt so viele Anklagen und so wenig politische Einsicht. Die nun für alle öffentlich nachzulesenden Protokolle der Wissenschaftler aus dem Robert-Koch-Institut aus der Pandemiezeit sind ein eindeutiger Beweis dafür, dass die Maßnahmenkritiker auf der Seite der Wissenschaft standen und die Experten von Kurz, Nehammer und Co eben nicht.

Die FPÖ gilt seit jeher als traditionell eher männlich dominierte Partei. Susanne Riess-Hahn war lange Zeit eine der wenigen Frauen in der ersten Reihe, bekannte FPÖ-Frauen sind immer noch an einer Hand abzählbar. Ist das Reißverschluss-Prinzip der Bundesliste mit Ihnen, Lisa Gubik, Susanne Fürst oder Barbara Kolm der Versuch, die Partei weiblicher und damit vielleicht auch wählbarer zu machen?

Ob eine Partei wählbar ist, hängt nicht von weiblich oder männlich ab, sondern von den Inhalten. Wir Frauen, die sich hier gefunden haben, haben sich in der Sache gefunden und nicht aufgrund von Wahltaktik. Finden Sie einmal so viele kompetente Frauen, dass sich ein Reißverschluss-System ausgeht. Das sollen die anderen erst einmal nachmachen!

Jede Partei will sich insbesondere für Frauenthemen starkmachen, zumal diese den Großteil der Bevölkerung und damit der Wählerschaft repräsentieren. Sind Sie für oder gegen eine Frauenquote in Unternehmen - von Mitarbeitern bis hin zu Aufsichtsräten?

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