Warum Ex-ORF-Moderatorin Giuliani für FPÖ-TV arbeitet

Warum Ex-ORF-Moderatorin Giuliani für FPÖ-TV arbeitet
Einst moderierte die 57-Jährige auf Ö3 und in ORF-Sendungen wie "Millionenrad" und "Bingo". Seit der Pandemie führt Marie-Christine Giuliani Interviews für FPÖ-TV.

Als Programmansagerin und Moderatorin (u. a. "Bingo", "6 aus 45", "Millionenrad") des ORF wird Marie-Christine Giuliani ab Mitte der 1980er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nach 30 Jahren Bildschirm-Präsenz arbeitet sie als Psychotherapeutin - bis sie wegen Corona und der ersten Lockdowns auf Facebook postet.

Erst ihre eigene Meinung, dann die Nationalratsreden von FPÖ-Chef Herbert Kickl, wie sie im KURIER-Gespräch sagt. Daraus sei eine "freundschaftliche Zusammenarbeit" geworden. Dergestalt, dass Giuliani seit 2021 Interviews für FPÖ-TV und durch Großveranstaltungen wie den Bundesparteitag 2022 oder den Neujahrsempfang 2023 führt.

Kickl sei der "Fels in der Brandung der österreichischen Innenpolitik", versucht Giuliani auf der Bühne in Wiener Neustadt vor dem Auftritt des FPÖ-Chefs Stimmung zu machen. Dass die FPÖ während der Pandemie zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen hat, das negiert sie auf KURIER-Nachfrage. Die FPÖ sei "die einzige Partei, in der man aussprechen und senden kann, was und wie man denkt".

Seit ihrem Engagement für die Freiheitlichen hätten viele ihrer Klienten sich von ihr als Psychotherapeutin verabschiedet, aber eben so viele seien neu dazugekommen.

Marie-Christine Giuliani

KURIER: Am Samstag moderierten Sie den Neujahrsempfang der FPÖ, seit 2021 moderieren Sie für FPÖ-TV

Marie-Christine Giuliani: Ja, ich moderierte einen Teil des freiheitlichen Neujahrsempfanges, aber für FPÖ-TV führe ich Interviews. Bei diesen Interviews versuche ich Informationen und Fakten von Meinungen zu trennen. Ich sehe meinen Auftrag darin, das gesamte Spektrum an fundierter Meinung und Fachwissen einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, sozusagen ein kleiner "Club 2", so wie es vor vielen Jahren noch im ORF möglich war, kontroverse Themen anzusprechen und auszudiskutieren. Das ist vom Ansatz her keine Parteisendung, ganz im Gegenteil macht es die FPÖ auch Fachleuten jedweder Parteizugehörigkeit möglich, ihr Wissen auf ihrem Kanal zur Verfügung zu stellen.

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