FPÖ gegen Straches: Kunasek will "Frieden schließen"
Die FPÖ hat bekanntlich erfolgreich verhindert, dass FPÖ-Tierschutzbeauftragte Philippa Strache ein Mandat im Nationalrat erhält. Solange die Spesen-Affäre nicht aufgeklärt sei, wolle die FPÖ das nicht verantworten, meinte etwa der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp.
Philippas Gatte, Heinz-Christian Strache, hat im Internet bereits bekundet, was er davon hält: eher wenig. Der Ex-Vizekanzler und Ex-Parteichef stellte mit einem Posting auf seiner Facebook-Seite sogar einen Rücktritt vom politischen Rücktritt in den Raum. Die Straches sind wütend, so viel ist offensichtlich.
Nicht nur vor einer möglichen Strache-Liste dürfte die FPÖ nun zittern. Auch Gerüchte, dass Heinz-Christian Strache über Insider-Informationen verfügt, die Partei-Granden schwer belasten könnten, machen die Runde. Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek versuchte im Ö1-Morgenjournal nun etwas Feuer aus der öffentlichen Auseinandersetzung "Straches gegen FPÖ" zu nehmen, bevor daraus ein Flächenbrand mit Knittelfeld-Geknister werden kann.
Die "Ära Norbert Hofer" beginnt
Die Entscheidung der Wiener Landesgruppe sei nicht leicht gewesen, aber "zur Kenntnis zu nehmen", sagte Kunasek. "Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Partei wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen", stellte er fest. Ob Philippa Strache nach "Aufklärung" der Spesen-Vorwürfe doch noch ein Mandat erhalten könnte, ließ er derweil offen.
Kunasek glaubt nicht, dass die Straches eine gemeinsame Liste gründen könnten. Strache habe die Partei als Obmann zu vielen Wahlerfolgen geführt: "Aber jetzt heißt es eine neue Ära zu beginnen und diese Ära heißt ,Norbert Hofer'", sagte Kunasek. Eins sei dabei jedoch festzuhalten: "Die Leistungen des Heinz-Christian Strache in den letzten 14 Jahren werden ja nicht gemindert." Strache habe die FPÖ "wieder großgemacht, aus einem Trümmerhaufen der damals hinterlassen worden ist", so Kunasek.
Die Ära "Norbert Hofer" soll also ohne Trümmerhaufen beginnen. Deshalb wünscht sich auch Kunasek, dass FPÖ und Strache wieder "Frieden schließen", um in eine ruhige, blaue Zukunft mit Norbert Hofer starten zu können. Ex-Verteidigungsminister Kunasek ist optimistisch, dass das gelingen wird. Die Partei sei so geschlossen, "wie noch nie".
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