Blaue Basis macht gegen Rosenkranz mobil

APA11825518 - 10032013 - WIEN - ÖSTERREICH: Die niederösterreichische Obfrau Barbara Rosenkranz vor Beginn der Präsidiumssitzung am Sonntag, 10. März 2013, in Wien. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
FPÖ: Strache erhöht Druck auf seine NÖ-Obfrau.

Klug ist, wer stets zur rechten Stunde kommt, doch klüger, wer zu gehen weiß, wann es frommt“, zitiert Heinz Christian Strache auf Facebook. Außerdem fordert er dazu auf, „im Sinne von Anstand und Charakter“ einen „notwendigen FPÖ-Zukunfts- und Erfolgsweg nicht zu blockieren“.

Die Aussagen seines Bundesobmanns will FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky nicht als Zurufe in Richtung Barbara Rosenkranz verstanden wissen: „Da interpretieren Sie wieder Dinge hinein, die so gar nicht gemeint sind.“ Alleine die nö. Parteibasis habe die weitere Zukunft zu beschließen.

Und das tut sie bereits.

Seit Tagen werden bei FPÖ-Mitgliedern in NÖ Unterschriften gegen Landesparteichefin Barbara Rosenkranz gesammelt. Auf den Listen wird ein Sonderparteitag gefordert, bei dem Rosenkranz als Obfrau abgewählt werden soll. Insider berichten, dass bereits mehr als 60 Prozent der blauen Delegierten unterschrieben hätten.

Rosenkranz wird die für die FPÖ enttäuschende Landtagswahl (minus zwei Mandate, Regierungssitz an Team Stronach verloren) zum Verhängnis: Im Parteivorstand hat sie ihre Hausmacht bereits verloren, nun macht die Basis mobil. Noch am Montag hatte die Landesobfrau betont, nicht freiwillig gehen zu wollen. Innerparteilich kursieren Gerüchte, Rosenkranz habe angedeutet, den anstehenden Nationalratswahlkampf torpedieren zu wollen. Das würde Straches provokante Andeutungen erklären.

Doppelspitze

Nach Pfingsten sollen Rosenkranz die Unterschriften vorgelegt werden. Die Initiatoren hoffen auf einen raschen Parteitag. Im Gespräch ist eine neue Doppelspitze: Die Nationalräte Walter Rosenkranz (nicht verwandt, Anm.) und Christian Höbart sollen die FPNÖ bis zur Wahl führen. Straches Kommentar dazu findet sich ebenfalls auf Facebook: „Die Wähler und die Basis haben immer RECHT!“

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