Rosenkranz soll "Weg freimachen"

Barbara Rosenkranz bei Stimmabgabe
FPÖ Niederösterreich: Der Druck auf die umstrittene Landeschefin steigt.

Die innerparteiliche Kritik an der nö. FPÖ-Landesparteichefin Barbara Rosenkranz wird immer lauter. Um ihren Gegnern zuvorzukommen, geht Rosenkranz nun in die Offensive. „Die Ehre lasse ich mir sicher nicht abschneiden“, sagt sie und betont, nicht kampflos abzutreten. „Ich werde sicher nicht einfach hinschmeißen.“

Wie der KURIER bereits vor Wochen berichtete, soll Rosenkranz nach dem für die FPÖ enttäuschenden Landtagswahl-Ergebnis (minus zwei Mandate, Regierungssitz an Team Stronach verloren) zurücktreten. Jüngst beschnitt eine Mehrheit im Parteivorstand die Kompetenzen der blauen Chefin. Bundesparteichef Heinz Christian Strache war mehrmals in St. Pölten, um zu vermitteln – ohne Erfolg, wie sich jetzt zeigt.

„Wenn ich Obmann wäre, wüsste ich, was ich zu habe. Ich würde den Weg frei machen“, sagt der geschäftsführende Klubobmann der Freiheitlichen, Gottfried Waldhäusl. Selbst strebe er den Posten nicht an, man müsse sich mit Rosenkranz aber auch thematisch von der Vergangenheit verabschieden.

Einen Obmann-Wechsel werde es nicht ohne Parteitag geben, sagt Rosenkranz. Zwar würde sie sich einer Kampfabstimmung stellen, für klug hielte sie den Schritt ihrer Gegner aber nicht: „Eine Zerreißprobe vier Monate vor der Nationalratswahl wäre parteischädigend.“

„Zweites Knittelfeld“

Der blaue Nationalrat Leopold Mayerhofer hält seiner Chefin die Stange: „Wir brauchen kein zweites Knittelfeld“, erinnerte er an die dramatischen Folgen des Parteiputsches im Jahr 2002. Mayerhofer fürchtet bereits jetzt um das Wahlergebnis der FPÖ im Herbst.

Allen Appellen in Richtung „Geschlossenheit zeigen“ zum Trotz, dürften Rosenkranz’ Gegner nicht mehr zu stoppen sein. Unmittelbar nach Pfingsten wollen sie eine Entscheidung erzwingen.

Kommentare